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Wedding siegt per Fotofinish

Der SC Wedding und der OSC Potsdam haben sich am Samstag in der B-Gruppe der Deutschen Wasserball Liga ein Spitzenspiel wie aus dem Bilderbuch geliefert. Nach einem 3-Tore-Rückstand im letzten Viertel siegten am Ende die Gäste aus Berlin, die damit auch an den Wasserballern aus der brandenburgischen Landeshauptstadt vorbeiziehen und an die Tabellenspitze rücken.

Erster gegen Zweiter, beste Offensive gegen beste Defensive, Wedding gegen Potsdam. Die Vorzeichen für das Spitzenspiel der B-Hauptrunde der DWL an diesem Wochenende hätten nicht besser sein können. Und die Spieler gaben sich im prestigeträchtigen Derby alle Mühe, diese Vorzeichen mit Leben zu erfüllen. Beide Teams gingen hochkonzentriert in die Partie. Zur ersten Viertelpause hatte der Ball jeweils nur einmal im Tor der Berliner bzw. Potsdamer eingeschlagen. Kotowski hatte nach der frühen Potsdamer Führung in Überzahl ausgeglichen.

In Viertel zwei gelang es den Wasserballern aus dem Kiez erstmals, sich mit zwei Toren abzusetzen. Zunächst holte Arnhold die 2:1-Führung; nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich waren es Sarosi und Biegel, die Weddinger Überzahlen zum 4:2-Zwischenstand vollendeten. Doch die Freude währte nur kurz: Zwei defensive Unachtsamkeiten sollten den Potsdamern reichen, um bis zum Seitenwechsel erneut auszugleichen.

Auch im dritten Abschnitt fand Wedding zunächst besser ins Spiel. Kotowski schloss eine weitere Überzahl erfolgreich zum 5:4 ab. Dann aber riss den Berlinern etwas der Spielfaden. Die Gastgeber aus Potsdam zeigten, warum ihre Offensive so gefährlich ist und gingen clever mit 6:5 in Führung. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Arnhold holte den SC Wedding zunächst nicht zurück ins Spiel, denn Potsdam kam bis zur Viertelpause noch zwei Mal zum Abschluss und erhöhte zu Beginn des Schlussabschnitts gar auf 9:6.

Der Berliner Coach Sören Mackeben zog die Reißleine, nahm eine Auszeit, stellte die Verteidigung um und fand am Beckenrand offenbar die richtigen Worte an seine Mannen. Denn auf einmal war Wedding wieder da. Völkel traf zum 9:7, dann war es zwei Mal der überragend aufspielende Arnhold, der zum 9:9 einklinkte.

37 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt noch zu spielen, doch es dauerte kaum 20, ehe die Gäste aus Berlin erneut durch ein Offensivfoul auf Potsdamer Seite den Ball zugesprochen bekamen. Jetzt bebte die Halle und der SCW hatte das Glück des Tüchtigen. Der Frust eines Potsdamer Zuschauers entlud sich durch das Umtreten eines Kegels am Beckenrand. Wedding blieb durch die darauf folgende Unterbrechung genug Zeit, um sich im Angriff noch einmal zu formieren und erkämpfte sieben Sekunden vor Schluss noch eine Überzahl. Dann war es der ehemalige Potsdamer Drachenberg, der die Nerven behielt und auf den stark bedrängten Biegel in der Mitte passte. Dieser konnte zwar nicht mehr vollenden, doch das Schiedsrichtergespann entschied mit der Schlusssirene auf Foul und somit auf Fünfmeter.

Spätestens jetzt saß in der Halle am Brauhausberg niemand mehr. Die Unparteiischen versuchten die Lage zu entschärfen und holten bis auf den Potsdamer Keeper und den Weddinger Schützen beide Teams aus dem Wasser. Und Yannick Arnhold behielt die Nerven und verwandelte zum 10:9-Endstand.

Es war ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Berliner letztlich das bessere Ende für sich hatten. Sören Mackeben fasste es simpel zusammen: „Einfach geil!“

Damit übernehmen die Weddinger Wasserballer nach dem fünften Spieltag die Tabellenführung in der B-Gruppe der DWL und bleiben in der laufenden Saison weiter ungeschlagen. Die volle Konzentration gilt nun der nächsten Herausforderung: Am Samstag, den 5. Dezember erwartet die Nordberliner das nächste Derby. Im heimischen Kombibad Seestraße trifft der SCW dann auf die SG Neukölln.