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Weiden mit Glück des Tüchtigen

Überraschung gegen Potsdam glückt 4 Sekunden vor Ende

(prg) So könnte es weitergehen für die Weidener Bundesligawasserballer. Im letzten Heimspiel des Jahres gewannen die Oberpfälzer gegen den Tabellenzweiten OSC Potsdam mit 10:9 Toren, den letzten Treffer erzielte der überragende Sean Ryder (6 Tore und „Spieler des Tages“) gerade Mal 4 Sekunden vor Spielende. Weiden siegt nach einer wiedeholt couragierten Mannschaftsleistung, mit einem starken Vladimir Srajer im Tor und einer kompakter Verteidigung gegen die konterschnelle Brandenburger.

Das Spiel begann mit einem schnellen Gegentreffer in Unterzahl, nach einem verschossenen trafwurf der Gäste traf Sean Ryder zum ersten Mal an diesem Abend zum 1:1 Ausgleich. Die Gäste gingen schnell wieder in Führung, ehe Andras Langmar mit einem Distanzwurf überraschte und den 2:2 Gleichstand erzielte. Weitere zwei Überzahlen nutzten die Potsdamer, um die 4:2 Führung mit in die erste Viertelpause zu nehmen. Gleich im ersten Angriff des zweiten Abschnittes verkürzte Ryder auf 3:4. Die Hausherren verteidigten gut ihre Unterzahl, erarbeiteten sich zwei eigene Überzahlspiele und im zweiten Anlauf war es wieder, der später zum „Spieler des Tages“ gekürte Ryder, der Vollstrecker des 4:4 Ausgleiches. Der OSC Potsdam legte einen Zwischenspurt hin und stellte binnen 22 Sekunden die Zwei-Tore-Führung wieder her. Doch die Weidener erholten sich durch eine gute Moral und die Treffer von Ryder und Thomas Kick zu einem 6:6 Zwischenstand. Potsdam nutze die letzte Chance im Überzahl und ging 35 Sekunden vor Seitenwechsel mit 6:7 in Führung, die wurde jedoch zwei Sekunden vor der Halbzeitpause durch einen sehenswerten Treffer vom Thomas Kick zum 7:7 egalisiert. Das ereignisarme dritte Viertel ging trotz zwei Überzahlen der Gäste mit 0:0 aus und das Spiel blieb bis zum letzten Abschnitt offen. Die erste Überzahlsituation nutzte Michael Trottmann zur ersten Führung der Hausherren in diesem Spiel (8:7), die jedoch im Gegenzug ausgeglichen wurde, doch zehn Sekunden später schlug Ryder wieder zu und brachte sein Team zum zweiten Mal in der Partie in Führung. Die nächste nummerische Überlegenheit ließ die Gäste aus Potsdam liegen, doch im zweiten Anlauf passierte es, 2 Minuten vor Spielende traf Marc Langer zum 9:9 Zwischenstand. In den letzten zwei Minuten hatten beide Teams die Chance, in Führung zu gehen, die jedoch auf beiden Seiten nicht umgemünzt werden konnten. Die SV-ler vorgaben in der Schlussphase sogar eine Überzahl und zwei hochkarätige Chancen vor dem Potsdamer Tor. Die Partie schien schon mit einem Remis enden zu wollen, einverstanden war damit offensichtlich Sean Ryder nicht, er versuchte es 4 Sekunden vor der Schlusssirene und er traf in gegnerische Tor nach einem Torwartfehler. Der Jubel war groß und die Überraschung perfekt.

Trainer Gerhard Wodarz lobte sein Team für eine geschlossene Mannschaftsleistung und tolle Moral: „Solche Spiele kannst du nur gewinnen, wenn alle mitziehen. Die Mannschaft hat es heute unter Beweis gestellt und einen großartigen Kampf geliefert, dafür muss ich mein Respekt aussprechen“.

Auch der Blick auf die Tabelle wird wohl die SV-Verantwortlichen freuen, Weiden steht aktuell auf dem Tabellenplatz und hat die Chancen, im letzten Spiel des Jahres, nächsten Samstag in Berlin, die Platzierung für die Winterpause zu festigen. Dafür ist jedoch ein Sieg bei der heimstarken SG Neukölln erforderlich, alles andere als eine einfache Aufgabe aber nach der Vorstellung von Samstag, sicherlich nicht undenkbar. Für eine Überraschung in der Hauptstadt müssen sich die Weidener in einem Bereich sicherlich noch steigern. Die Überzahlquotten blieben auch bei dem Sieg gegen Potsdam schwach, mit 25% Ausbeute wird es sehr schwer werden, ein knappes Spiel zu gewinnen. Diese Statistikschwäche bleibt im Moment ein Dorn im Augen der Weidener.

SV Weiden – OSC Potsdam 10:9 (2:4, 5:3, 0:0, 3:2)
persönliche Fehler: Weiden 12 + 1 Strafwurf, Potsdam 8
Schiedsrichter: Rainer Spiegel und Kurt Heitmann (beide Stuttgart)
DWL-Beobachter: Wolfgang Rühl (Günzburg)
„Spieler des Tages“: Sean Ryder (Weiden)
Zuschauer: 90

SV Weiden: Vladimir Srajer im Tor, Thomas Aigner, Michael Trottmann (1 Tor), Thomas Kick (2), Andras Langmar (1), Stephan Schirdewahn, Nikolaj Neumann, Marek Janecek, Andreas Jahn, Sean Ryder (6), Jakob Ströll und Matthias Kreiner
Trainer Gerhard Wodarz

Deutsche Waserball-Liga 201/2016
Ansetzungen und Ergebnisse

Gruppe A
White Sharks Hannover – SV Bayer Uerdingen 10:10