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Qualifikationsturnier mit Nervenschlacht und Gestaltungsmöglichkeiten

Wer qualifiziert sich in Triest für die Olympischen Spiele? Einfache Antwort: die vier Mannschaften, die bei dem derzeithzigen Qualifikationsturnier in Triest (Italien) die dortigen (Viertelfinal-)Spiele am 8. April gewinnen. Alle Kandidaten sind damit von dem großen Ziel noch drei Spiele entfernt und blicken mit Bangen dem Start der dortigen KO-Spiele entgegen. Die deutsche Auswahl hat durch die gestrige 8:9-Niederlage im wichtigen Vorrundenspiel gegen die Niederlande den Weg nach Rio vermutlich massiv erschwert, allerdings haben die ersten drei Tage des großen Zwölf-Nationen-Turniers vor allem eines aufgezeigt: Triest ist insbesondere auch eine Nervenschlacht.

Bereits in den ersten drei Spielen haben die drei großen Favoriten, die in Belgrad noch deutlich über den weiteren Triest-Rivalen gethront haben, Federn lassen müssen: In der „deutschen“ Gruppe B konnte Spanien gestern Abend im Spitzenspiel vor über 1.000 Zuschauer mit 9:8 gegen Gastgeber Italien gewinnen. In der Parallelgruppe kam Topfavorit Ungarn im zweiten Spiel nicht über ein 14:14 gegen Kanada hinaus, so dass vollig überraschend der EM-Zwölfte (!) Niederlande nach drei Spieltagen die einzige Mannschaft ohne Punktverlust ist. Die von Toptrainer Robin van Galen (Olympiasieger 2008 mit den Frauen seines Heimlandes) betreutes „Oranjes“ haben damit selbst im Falle einer Niederlage in der heutigen Partie gegen Italien zumindest Platz zwei so gut wie sicher und machen die Niederlande zum neuen Wunschgegner für das Viertelfinale€.

Die Schwächen der Topfavoriten im bisherigen Turnierverlauf bieten nicht nur reichlich Diskussionsstoff, sondern auch noch ungeahnte Variationsmöglichkeiten und auch Gestaltungspotentiale für die Ansetzungen der Viertelfinalduelle, an die zuvor keiner so recht gedacht hatte. Die Deutschen sind nach der Niederlage gegen die Niederlande massiv unter Druck geraten, können sich allerdings in den kommenden drei Spielen weiterhin das Olympiaticket Schritt für Schritt erarbeiten. Heute Mittag muss die Sieben von Patrick Weissinger (Esslingen) allerdings ihr Vorrundenspiel gegen Asien-Vertreter Kasachstan (13:50 Uhr) zunächst einmal unbedingt gewinnen, ansonsten stehen Platz fünf und das vorzeitige Turnierende am Donnerstagabend nach den Vorrundenspielen so gut wie fest.

Nach Platz vier am Mittwoch könnten die Deutschen tags darauf im letzten Turnierspiel dann auch noch aus eigener Kraft das unerwünschte Viertelfinalspiel gegen Ungarn abwenden. Spaniens gestriger Sieg hat es möglich gemacht: Platz drei lässt sich aus eigener Kraft wahrscheinlich immer noch erreichen, wenn die DSV-Auswahl ihre Abschlusspartie gegen Italien (20 Uhr) gewinnt – dann würde bei Punktvergleich der gewonnene Direktvergleich für die deutsche Mannschaft sprechen. Besonderer Clou: Die Platzierungen der Parallelgruppe sind zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt, und beide Teams wissen, welches Resultat benötigt wird, um im Viertelfinale Rekordolympiasieger Ungarn aus dem Wege zu gehen. Unabhängig vom Kontrahenten: Die Viertelfinalduelle gehen am Freitag alle wieder beim Stande von 0:0 los, und nach den ersten drei Tagen von Triest ist keiner Mannschaft so richtig wohl.