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„Clever geht anders“

Waspo 98 verliert trotz Führung

Die jüngste Erfolgsserie der Waspo 98 wurde am dritten Spieltag der Champions League in einer alles andere als alltäglichen Europapokalschlacht gestoppt: Die Niedersachsen verloren in einer ebenso hektischen wie nickeligen Partie nach einer 7:3-Führung im zweiten Abschnitt noch mit 10:11 (5:2, 2:3, 1:4, 2:2) gegen den aufstrebenden italienischen Vertreter BMP Sport Management, der damit auch seine dritte Hauptrundenpartie gewinnen konnte. Eine Zusammenfassung der Partie läuft am kommenden Sonnabend von 16 Uhr an im bundesweiten Spartensender SPORT 1.

„Clever geht anders“, zog Vereinspräsident Bernd Seidensticker als Waspo98-Fazit einer turbulenten Partie, wie es diese in Hannover zumindest bei einer internationalen Partie in dieser Form noch nie gegeben hat. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer im Duell mit dem bisherigen Überraschungsteam BMP Sport Management (zwei Siege gegen die Champions League-Gewinner von 2018 wie auch 2017) einen Start nach Maß hingelegt. Vier Treffer in Serie bescherten dem DWL-Vertreter in einer von Beginn an intensiven Partie eine kaum glaubliche 4:1-Führung (5.), und dieser Lauf setzte sich nach dem 5:2-Pausenstand im zweiten Abschnitt zunächst weiter fort.

Allerdings beherrschten von nun an Nickeligkeiten und Hektik zunehmend das Geschehen. Zwar büßte das im lombardischen Busto Arsizio beheimatete Gästeteam mit Edoardo Di Somma frühzeitig einen Akteur nach einer Schiedsrichtermissachtung ein, doch die bereits in der Vergangenheit immer wieder praktizierte italienische Taktik, den spielerischen Lauf des Kontrahenten mit der optisch wenig ansehnlichen Mischung aus harter Pressdeckung, verbalen Diskussionen und herumhampelnden Bankakteuren zu stoppen, sollte tatsächlich aufgehen, zumal auch das international bekannte Schiedsrichterduo immer konfuser agierte und mehrfach längere Spielunterbrechungen produzierte.

Beim Stande von 6:3 für den Gastgeber (12.) folgte dann gegen Gästeakteur Jacopo Alesiani und Hannovers Führungsspieler Darko Brguljan die nächsten Ausschlüsse für den Rest des Spieles. „Das hat uns mit Sicherheit mehr getroffen“, kommentierte Karsten Seehafer die Szene. Hannovers glänzend aufgelegter Torhüter Moritz Schenkel parierte in der nachfolgenden Aktion sogar einen Strafwurf des italienischen Nationalspielers Stefano Luongo, und Hannovers viermaliger Torschütze Aleksandar Radovic erhöhte im Gegenzug sogar auf 7:3 (14.), doch die Taktik der Italiener sollte tatsächlich aufgehen. Bereits drei Sekunden vor dem Seitenwechsel kamen die Gäste auf 5:7 heran, und im dritten Spielviertel sollte die Partie dann zugunsten des Hauptrundenneulings kippen.

Zwar erhöhte Erik Bukowski mit dem ersten eigenen Angriff des Abschnitts noch einmal auf 8:5, doch die Italiener erzielten jetzt mit drei Treffern binnen 72 Sekunden den 8:8-Gleichstand (20.). Die Niedersachsen hatten spätestens jetzt den Spielfluss verloren, obwohl diese in Sachen internationaler Erfahrung die besseren Zahlen für sich verbuchen können, wie die Beobachter kritisch anmerkten. Mit einem 8:9-Rückstand ging es aus hannoverscher Sicht in den Schlussabschnitt. Hier sorgte Pere Estrany in Überzahl noch einmal für den schnellen 9:9-Ausgleich, doch ein Doppelschlag der der mittlerweile auf nur noch sieben Feldspieler geschrumpften Italiener zum 9:11 (30.) besiegelte die erste Saisonniederlage der Niedersachsen.

„Spannend, ungerecht, Unvermögen, Chancen, Führung, Rückstand, Entscheidungen gegen uns, Entscheidungen für uns. Am Ende stehen wir punktlos da“, gab sich Seehafer direkt nach dem Spielende in seinem traditionellen Facebook-Posting beinahe philosophisch, allerdings müssen sich die Niedersachsen die verpassten Punkte selbst ankreiden. Mit Toren von Aleksandar Radovic (4), Ante Coruscic, Jorn Winkelhorst, Darko Brguljan, Erik Bukoswki, Alex Giorgetti und Pere Estrany gab es bei den Treffern zwar eine gute verteilte Ausbeute, doch den eigenen Spielfluss konnten die verbliebenen Akteure in den entscheidenden Momenten der Partie nicht mehr aufrechterhalten.

Passend zur Partie: Die angesichts des Spielverlaufs pikiert wirkenden Offiziellen verzichteten im Anschluss sogar auf das traditionelle Essen mit den Mannschaften im Restaurant „Meineid“, obwohl die Waspo98-Verantwortlichen ihre Niederlagen nicht an der Schiedsrichterleitung festmache wollten. International geht es für die Niedersachsen am 4. Dezember mit einer Auswärtspartie beim kroatischen Qualifikanten Jadran Split weiter, ehe am 19. Dezember direkt vor den Feiertagen der viermalige Champions League-Gewinner Jug Dubrovnik noch einmal in das Stadionbad kommt.

Zusammenfassung des Spieles: https://www.youtube.com/watch?v=PnOPJOx9pFA

Champions League 2018/2019

Gruppe B, 3. Spieltag in Hannover

Waspo 98 Hannover (GER) – BMP Sport Management (ITA) 10:11 (5:2, 2:3, 1:4, 2:2)

Hannover: Moritz Schenkel – Ante Corusic 1, Erik Bukowski 1, Julian Real, Darko Brguljan 1, Aleksandar Radovic 4, Predrag Jokic, Tobias Preuß, Luka Sekulic, Pere Estrany 1, Alex Giorgetti 1, Jorn Winkelhorst 1 und Kevin Götz. Trainer: Karsten Seehafer

Persönliche Fehler: 12/11

Resultate 3. Spieltag

Jadran Split (CRO) – Mladost Zagreb (CRO) 10:12
Olympiakos Piräus (GRE) – Wasserfreunde Spandau 04 (GER) 11:4
Jug Dubrovnik (CRO) – Szolnoki VSC (HUN) 8:7
Waspo 98 Hannover (GER) – BMP Sport Management (ITA) 10:11

Punktestand: Jug Dubrovnik (CRO) 9, BMP Sport Management (ITA) 9, Mladost Zagreb (CRO) 7, Olympiakos Piräus (GRE), 4, Szolnoki VSC (HUN) 3, Waspo 98 Hannover (GER) 2, Jadran Split (CRO) 0, Wasserfreunde Spandau 04 (GER) 0