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Deutschland verpasst das Wunder nur knapp

Die deutschen Wasserballer sind bei der Weltmeisterschaft im südkoreanischen Gwangju im Viertelfinale ausgeschieden. Mit 8:10 unterlag das Team von Bundestrainer Hagen Stamm dem Titelverteidiger und Topfavoriten Kroatien und sagte Adieu mit Niveau.
Bis in das letzte Viertel hinein quälte das DSV-Team die kroatische „Jahrhundertmannschaft“ und konnte davon träumen Geschichte zu schreiben.
Da der ZDF-Livestream zumindest beim Autor dieser Zeilen erst verspätet bereit stand, kann der erste Spielabschnitt nur aufgrund eines Einspielers ohne Gewähr zusammengefasst werden. Kroatien ging durch einen Strafwurf in Führung, Ben Reibel glich in Überzahl aus. Dennis Strelezkij sorgte für die einzige Führung der Deutschen Sieben nach dem ersten Viertel. Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts dann die Möglichkeit die Führung zu erhöhen: Nach einer Auszeit konnte Deutschland sogar wenige Sekunden in doppelter Überzahl spielen, verpasste aber ein Tor. Auf der Gegenseite trafen dann Hrvoje Benic und Andelo Setka in Überzahl. Mit einem souverän verwandelten Strafwurf konnte der wurfgewaltige Lucas Gielen ausgleichen, doch kurz vor der Pause brachte Andro Buslje das kroatische Starensemble wieder in Führung.
Zu Beginn des dritten Spielabschnitts schien alles seinen erwarteten Gang zu gehen. Buslje aus großer Distanz, Ante Vukicevic in Überzahl und Maro Jokovic per Strafwurf brachten die Kroaten mit 7:3 in Führung. Doch Deutschland lieferte eine sensationelle Aufholjagd. Der überragende Gielen traf zunächst aus rund acht Metern Distanz und anschließend in Überzahl. Als Julian Real zwei Sekunden vor dem Ende mit einem Überraschungswurf den in dieser Situation nicht aufmerksamen Schlussmann Marko Bijac überwand, brach auf der kroatischen Bank Hektik aus.
Und es kam noch besser: Mit dem ersten Angriff wuchtete Mateo Cuk den Ball nach einer spektakulären Drehung im Center zum Ausgleich in die Maschen. Das Wunder von Gwangju war plötzlich denkbar. Durch die Mannschaft des Weltmeisters blieb kühl. Der technisch perfekt werfende Jokovic traf doppelt und stellte die Weichen. Noch einmal konnte Kapitän Julian Real aus zentraler Position verkürzen, doch ein Überzahltor von Josip Vrlic stellte das Endergebnis her. Kurz vor dem Ende warf Deutschland noch einmal alles nach vorn, brachte dank der neuen Regeln sogar noch den starken Torwart Moritz Schenkel in den Angriff, doch es blieb beim außerordentlich ehrenvollen 8:10 aus deutscher Sicht.
Mit dem Erreichen des Viertelfinals und dem fulminanten Auftritt gegen den Weltmeister brachte sich das deutsche Team wieder in die erweiterte Weltklasse zurück und kann weiter von der Teilnahme an den Olympischen Spielen träumen. Die deutschen Wasserballfans können dem tollen Team nur danken und die verbleibenden Spiele bei der Weltmeisterschaft gelassen genießen. FG