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„WIR WOLLEN WISSEN, WO WIR STEHEN“

Die Situation bleibt schwierig, doch für Deutschlands Wasserballer steht heute Abend erstmals nach zehnmonatiger Durstrecke zumindest wieder ein offizielles Länderspiel auf dem Programm. Die Vertretung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) trifft in Warendorf im Rahmen der Vorbereitung auf das Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam (Niederlande/14. bis 21. Februar) auf den EM-Zehnten Georgien, der seit Sonnabend zu gemeinsamen Trainingsmaßnahmen ebenfalls in der westfälischen Kreisstadt weilt und sich dort gemeinsam mit der DSV-Auswahl nach entsprechenden Testungen in einer „Blase“ aufhält. Das Anschwimmen steigt in der Sportschule der Bundeswehr um 18:30 Uhr; Zuschauer sind aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen.

Nach den recht engen Duellen beider Teams in der jüngsten Vergangenheit (mit wechselseitigem Ausgang) gilt das Team vom Kaukasus als der „ideale Gegner“ auf dem Weg nach Rotterdam, wie es heißt. „Wir wollen wissen, wo wir stehen“, ist nicht nur Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) nach Tagen des Trainings endlich einmal wieder auf echtes Spiel erpicht. Bei den bisherigen Trainingseinheiten beider Teams ging es in der Bundeswehr-Schwimmhalle „gut zur Sache“, wie berichtet wird. Dennis Strelezkij musste nach einer Blessur im Gesichtsbereich sogar ärztlich behandelt und wird in der heutigen Partie fehlen, dennoch sind die DSV-Verantwortlichen auf die heutige Partie gespannt und rechnen mit einem knappen Resultat.

Die Spieler vom Kaukasus hatten vor zwölf Monaten bei den Europameisterschaften in Budapest (Ungarn) direkt hinter der neuntplatzierten DSV-Auswahl Rang gelegen und waren dort im Platzierungsspiel mit 8:9 unterlegen gewesen. Georgien ist seit 2014 regelmäßig für die Europameisterschaften qualifiziert und ist auf dem besten Weg, sich zumindest in der erweiterten europäischen Spitze dauerhaft zu etablieren. Der amtierende Meister Dynamo Tiflis hat mittlerweile einen Wild-Card-Platz in der Hauptrunde der Champions League, und für die Nationalmannschaft konnten zuletzt zwei weitere Spieler aus dem früheren Jugoslawien eingebürgert werden. Wie zu vernehmen war, soll 2024 dann ein ernster Angriff auf einen Olympiastartplatz erfolgen.

Georgien bereitet sich ebenfalls auf das Olympiaqualifikationsturnier vor, wo das Team in der Parallelgruppe auf Griechenland, Montenegro, Kanada, Brasilien und die Türkei treffen wird. Für das jüngste Weltliga-Turnier in Debrecen (Ungarn) war der EM-Zehnte nicht qualifiziert, allerdings gab es in der vergangenen Woche Schlagzeilen aus dem Umfeld: So war die heimische Wasserball-Legende Revaz Chomakhidze von seinem Amt als Nationaltrainer zurückgetreten, allerdings konnten der Verband mit dem Serben Dejan Stanojevic umgehend einen Nachfolger präsentieren, der in Warendorf für das Team aus der Kaukasus-Republik sein Debüt auf der Bank gegen wird.

Trotz des Fehlens vom Dennis Strelezkij wird der WM-Achte mit einem 15er-Aufgebot in das Becken steigen. Für die DSV-Auswahl wird die heutige Partie das erste Länderspiel seit dem 11. März vergangenen Jahres sein: Damals hatte es am Abschlusstag des Vier-Nationen-Turniers in Hamburg eine hartumkämpfe 10:12-Niederlagen gegen den EM-Dritten Montenegro gegeben, ehe tags darauf die Absage des Olympiaqualifikationsturniers und einen weiteren Tag später der erste Lockdown im Bundesgebiet erfolgten. Auf dem Hamburger Turnier hatte es am zweiten Spieltag einen 14:10-Erfolg der DSV-Auswahl gegen Georgien geben, ehe für beide Teams dann die Corona-Pause folgte.

Von Wolfdgang Philipps