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Niederlande weiter, Russland düpiert Kroatien

Während bei dem seit Sonntag laufenden Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam (Niederlande) für die deutsche Mannschaft nach dem 7:12 gegen Rumänien das vorzeitige Tokio-Aus besiegelt ist, kulminert im weiteren Turniergeschehen die Spannung. So unterlag in der „deutschen“ Gruppe B der Olympiazweite Kroatien sensationell mit 13:14 gegen Russland und kann hier nun nicht mehr aus eigener Kraft Erster werden. Den von der DSV-Auswahl verpasste Einzug in das Viertelfinale haben zudem die Niederlande nach einem 11:11-Unentschieden in der Abendpartie gegen Frankreich vorzeitig geschafft.

Bereits dreimal in Folge (noch länger als Deutschland!) ist die einstige Wasserball-Großmacht Russland bei den Olympischen Spielen nicht vertreten gewesen, doch nun gelang gestern in Rotterdam erstmals nach langer Durststrecke erstmals wieder bei einer wichtigen Veranstaltung ein Erfolg gegen den 2012er-Olympiasieger Kroatien. Die Spieler von Adria hatten bereits mit 13:9 (22.) geführt, blieben allerdings für den Rest der Partie torlos und mussten einen 5:0-Lauf der Russen hinnehmen. Konstantin Kharkov traf gleich fünfmal für die Überraschungssieger, zwei Tore gingen auch auf das Konto von Bundesliga-Spieler Ivan Nagaev (Waspo 98 Hannover).

Da die Kroaten damit seit dem WM-Gewinn von 2017 regelmäßig unter den Erwartungen geblieben sind, stellt sich erneut die Frage, ob die neuen, auf mehr Bewegung ausgelegten FINA-Regeln dem Team bzw. dem traditionell sehr athletischen kroatischen Wasserball insgesamt zum Nachteil gereichen. Ärgerlich für die Deutschen: Kroatien muss damit im heutigen Abschlussspiel der Gruppenphase die bereits ausgeschiedene DSV-Auswahl (20:30 Uhr/live auf FINA TV) unbedingt gewinnen, um nicht noch eine weitere Verschlechterung in der Tabelle zu riskieren. Als vorzeitig feststehender Gruppensieger hätte das Team vom Balkan ansonsten einen Tag vor dem am Freitag anstehenden Viertelfinale vielleicht ein wenig durchgeatmet.

Nicht minder dramatisch ging es auch der Abendpartie zwischen Niederlande und Frankreich zu, in der sich der Gastgeber nach einem 4:8-Rückstand (20.) noch ein 11:11-Unentschieden holen konnte. Wie schon tags zuvor beim 9:8 gegen Rumänien trafen die Niederlande auch hier mit dem letzten Angriff und sicherten sich mit fünf Punkten aus vier Spielen den vorzeitigen Einzug das Viertelfinale. In der heutigen Abschlusspartie könnte der Gastgeber mit einem Sieg gegen Russland sogar noch auf Rang zwei der Tabelle klettern und damit im Viertelfinale wohl den dortigen Topteams aus Montenegro und Griechenland entgegen. Somit kämpfen heute Rumänien und Frankreich am frühen Abend unter sich und im direkten Vergleich um den Einzug in das Viertelfinale und den weiteren Verblieb im Wettbewerb.

In dem auf fünf Teams geschrumpften Teilnehmerfeld der Gruppe A ist für die punktlose Auswahl Brasiliens nach dem 4:8 gegen Georgien sogar im wahrsten Sinne des Wortes das Turnier vorzeitig beendet. Der Olympiaachte von 2016 muss heute nicht einmal mehr ins Wasser, da die Abschlusspartie gegen das coronabedingt ausgeschlossene Team der Türkei ersatzlos gestrichen worden ist. Nachdem der Amerika-Vertreter zwei Wochen zuvor nicht nach Deutschland hatte einreisen dürfen, mussten das Team sogar komplett ohne Testspiele in Rotterdam ins Wasser steigen.

Kroatiens überraschende Niederlage sorgt auch in der Parallelgruppe für Wellen: Zwar siegte Montenegro im Duell der Gruppenfavoriten und heißen Tokio-Kandidaten mit 8:4 gegen Griechenland und dürfte damit Gruppensieger werden. Allerdings könnte der Gruppenerste nun schon bereits im Halbfinale auf Kroatien treffen, während Griechenland auf die vielleicht einfachere Partie gegen Russland hoffen darf. Nicht glücklich über den Verlauf dürften aber auch die wohl drittplatzierten Georgier sein. Ihnen droht nun bereits im Viertelfinale das Duell mit den Kroaten. Oder gibt es in der Gruppe heute vielleicht doch noch weitere Überraschungsresultate?

Olympiaqualifikationsturnier 2020 in Rotterdam (Niederlande)

Resultate 4. Spieltag

Mittwoch, den 17. Februar 2021
13:00 (B) Rumänien – Deutschland 12:7 (1:1, 4:4, 4:1, 3:1)
14:30 (B) Kroatien – Russland 13:14 (5:3, 4:4, 4:4, 0:3)
16:00 (A) Griechenland – Montenegro 4:8 (1:4, 1:1, 1:1, 1:2)
17:30 (A) Georgien – Brasilien 12:8 (3:1, 3:1, 2:1, 4:5)
19:00 (B) Niederlande – Frankreich 11:11 (2:3, 0:2, 3:4, 6:2)

Kommende Spiele

Donnerstag, den 18. Februar 2021
13:00 (A) Montenegro – Georgien
14:30 (A) Kanada – Griechenland
17:30 (B) Frankreich – Rumänien
19:00 (B) Russland – Niederlande
20:30 (B) Kroatien – Deutschland

Freitag, den 19. Februar 2021
14:00 Viertelfinale
16:00 Viertelfinale
18:00 Viertelfinale
20:00 Viertelfinale

Sonnabend, den 20. Februar 2021
14:00 Platz 5/8
16:00 Platz 5/8
18:00 Halbfinale
20:00 Halbfinale

Sonntag, den 21. Februar 2021
12:00 Spiel um Platz 7
14:00 Spiel um Platz 5
16:00 Spiel um Platz 3
18:00 Finale

Wettkampfstätte: Zwemcentrum, Annie M. G. Schmidtplein 8, 3083 NZ Rotterdam, Niederlande (Zuschauer nicht zugelassen)
Veranstaltungshomepage: www.oktwaterpolo2020.nl
Livestream: www.finatv.live/en (Bezahlschranke)

Von Wolfgang Philipps