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DSV Frauen vs. Griechenland

Länderspielcomeback am Waldsee: DSV-Frauen im Duell mit Griechenland

Eine lange Durststrecke geht zu Ende: Am heutigen Dienstagabend steigt die deutsche Nationalmannschaft nach dreijähriger Pause erstmals wieder vor heimischer Kulisse ins Becken und kann dort mit einem sportlichen Hochkaräter aufwarten. Die Sieben von Trainer Milos Sekulic (Krefeld) trifft in Krefeld am zweiten Vorrundenspieltag der FINA Weltliga in der Europa-Gruppe B auf Ex-Weltmeister Griechenland. Das Anschwimmen in der Bayer-Traglufthalle (Am Waldsee 25, 47829 Krefeld-Uerdingen) steigt um 19:30 Uhr. Ein Restkontingent an Karten für die Partie ist noch an der Abendkasse erhältlich.

Die Aufgabe für das seit 2012 weitgehend neuformierte DSV-Team ist knüppelhart, doch die Vorfreunde ist groß: Zuletzt waren Deutschlands Frauen im Oktober 2010 im Rahmen der EM-Qualifikation (17:10-Erfolg gegen Frankreich), dieses ebenfalls hier auf der Bayer-Vereinsanlage am Uerdinger Waldsee, vor heimischer Kulisse ins Wasser gestiegen. Alle weiteren (der zahlenmäßig überschaubaren) Auftritte danach sind samt und sonders auswärts erfolgt. Für die deutschen Frauen ist es zudem auch die erste Weltliga-Partie in heimischen Gefilden seit Mai 2009: Hier war der Deutsche Schwimm-Verband in Bochum im Rahmen der WM-Vorbereitung Gastgeber eines Erstrundenturniers gewesen, damals noch im Außenbecken des Hallenfreibades Höntrop und mit klangvollen Namen auf deutscher Seite wie Monika Kruszona, Lina Rohe oder Nina Wengst.

Sportlich steckt Deutschlands Frauenwasserball derzeit allerdings in einem tiefen Umbruch: Zuletzt wurden EM- und WM-Qualifikation jeweils verpasst, und von den 13 EM-Teilnehmerinnen des Jahres 2012 werden heute Abend nach dem Stand der Dinge wohl nur noch sechs Spielerinnen ins Becken dabei sein. Rückkehr in die Weltspitze lautet die längerfristige Zielsetzung, die auch bereits im vergangenen Sommer an dem stark perspektiv nominierten Team bei der U17-Weltmeisterschaft in Madrid (Spanien) ersichtlich war. Trainer Milos Sekulic wird auch beim morgigen Duell mit dem Ex-Weltmeister wieder junge Gesichter testen: Nach Lilian Adamski (Blau-Weiß Bochum) und Jule Lißner (SC Chemnitz) vor Monatsfrist beim Weltliga-Auftakt in Barcelona wird nach dem Stand der Dinge mit Lokalmatadorin Belen Vosseberg eine weitere Nachwuchsspielerin aus dem letztjährigen U17-Aufgebot ihr Debüt in der A-Auswahl feiern. Zudem wird auch die 19-jährige Felicitas Saurusajtis vom SV Blau-Weiß Bochum erstmals dabei sein, da die etatmäßige Torhüterin Bianca Ahrens (Uerdingen) immer noch an einer schweren Erkältung laboriert. Das deutsche Aufgebot ist bereits seit Freitag im intensiven Training – zuerst in Warendorf, seit Sonntag dann in der morgigen Spielstätte am Uerdinger Waldsee.

Griechenland gehört dagegen zu den etablierten Top Sechs des europäischen Frauenwasserballs, die seit 1999 bei den Europameisterschaften stets unter sich geblieben sind. Olympisches Silber 2004 im heimischen Athen und der Weltliga-Sieg 2005 im russischen Kirischi haben Griechenland in die absolute Weltspitze des Frauenwasserballs gespült. 2011 in Schanghai (China) konnten die Spielerinnen dann auch den WM-Titel holen, doch zuletzt zeigte die Entwicklung nach unten: Die Olympiaqualifikation 2012 wurde durch eine 7:9-Niederlage im entscheidenden KO-Duell gegen Spanien verpasst, und bei den Weltmeisterschaften 2012 wie auch Europameisterschaften 2013 gab es jeweils nur sechs Plätze. Ein entscheidender Vorteil des griechischen Frauenwasserballs sind anders als in Deutschland allerdings in Spitze wie auch Breite stark arbeitende Vereinsteams: Mit ANC Glyfada, Vouliagmeni NC, Ethnikos Piräus und erst jüngst im vergangenen Frühjahr Olympiakos Piräus in der LEN Trophy haben seit der Jahrtausendwende bereits vier griechische Vereinsteams einen Europapokaltitel gewonnen.

Auch Griechenland sucht nach der besten Aufstellung für die anstehende Olympiaqualifikation, die härter als jemals zuvor werden könnte, ist allerdings anders als die Deutschen zuletzt international durchgehend präsent gewesen. Zum Auftakt des diesjährigen Weltliga-Wettbewerbs hatten die Griechinnen in der Europa-Gruppe im heimischen Piräus denkbar knapp mit 11:12 gegen den frischgebackenen Europameister Niederlande verloren – ein Indiz für die weiterhin vorherrschende Leistungsdichte unter den sechs Topnationen in Europa. Deutschlands Frauen hatten zum Auftakt mit 6:18 beim amtierenden Weltmeister Spanien das Nachsehen gehabt, so dass der derzeitige Abstand zur aktuellen Weltspitze unübersehbar war. Allerdings beklagte Trainer Milos Sekulic zum Auftakt allerdings auch zahlreiche leichte Tore des wenig eingespielten Teams, so dass die Beobachter gespannt sind, ob sich die neuformierte deutsche Auswahl jetzt etwas weiter an die Weltspitze herangearbeitet hat.

Vorläufiges Aufgebot Wasserball-Team Deutschland

Torhüterinnen: Michelle Reinhart (Hannoverscher SV) und Felicitas Saurusajtis (SV Blau-Weiß Bochum)
Feldspielerinnen: Claudia Blomenkamp, Anja Seyfert, Claudia Kern, Bianca Seyfert, Belen Vosseberg (alle SV Bayer 08 Uerdingen), Nadja Kreis, Luise Zimmermann, Jennifer Stiefel (jeweils SV Nikar Heidelberg), Linn Freisewinkel, Lilian Adamski (beide SV Blau-Weiß Bochum), Carmen Gelse (Waspo 98 Hannover) und Gesa Deike (Hannoverscher SV)

Bundestrainer: Milos Sekulic
Co-Trainer: Petar Trbojevic und Mario Meier
Teammanagerin: Heike Khalil

Hinweis: Für die Partie können maximal 13 Spielerinnen nominiert werden.

Der weltweite Wettbewerb

Seit 2004 wird bei den Frauen ein Weltliga-Titel ausgespielt. Deutschlands Auswahl hatte sich 2012 bei der bis dato letzten Teilnahme der DSV-Nixen an diesem Wettbewerb erstmals für das Finalturnier qualifiziert und belegte in Changshu (China) Rang sechs unter acht Teams, allerdings hat der Wettbewerb seit damals noch einen Quantensprung erfahren. Die Vorrundenspiele der europäischen Vertreter finden seit 2012/2013 nicht mehr in Turnierform, sondern in Einzelspielen auf Heim- und Auswärtsbasis, so dass die Teams in jedem Fall über einen Zeitraum von fünf Monaten regelmäßig gefordert sind. Die jeweils beiden besten Teams der beiden Vierergruppen qualifizieren sich für das „Super Final“, das vom 9. bis 14. Juni 2015 in China stattfinden wird. Acht weitere Teams duellieren sich im kommenden Jahr in Übersee um vier weitere Endrundenplätze, darunter auch der amtierende Olympiasieger und Titelverteidiger USA.

Weltliga Frauen 2014/2015

Vorrunde Europa – Ansetzungen 2. Spieltag

Dienstag, den 16. Dezember 2014
18:00 Ungarn – Italien – in Szentes (Ungarn)
19:30 Deutschland – Griechenland – in Krefeld (Deutschland)
20:30 Niederlande – Spanien – in Utrecht (Niederlande)
20:30 Frankreich – Russland – in Montreuil (Frankreich)

Tabellenstände

Gruppe A
1. Italien 3
2. Russland 2
3. Ungarn 1
4. Frankreich 0

Gruppe B
1. Spanien 3
2. Niederlande 3
3. Griechenland 0
4. Deutschland 0

Die jeweils beiden besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für das „Super Final“ 2015.