Brauhausberg erweist sich als Tollhaus in den Finalspielen

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Brauhausberg erweist sich als Tollhaus in den Finalspielen

OSC verpasst knapp Medaille, greift am Sonnabend aber in Krefeld wieder an

Die große Kleinigkeit einer Medaille fehlte dem OSC Potsdam am Wochenende beim „Final Four“ des deutschen Wasserball-Pokals im heimischen Brauhausberg-Bad zum ganz großen Erfolg. Erst im Fünf-Meter-Werfen des Spieles um Platz 3 verhinderte der süddeutsche Kontrahent SSV Esslingen den Favoritensturz und sicherte sich Bronze. Abgesehen von dem sportlichen i-Tüpfelchen hielt die Veranstaltung aber, was sie im Vorfeld versprochen hatte. Fast 800 Gäste fanden über die beiden Tage den Weg ins Brauhausberg-Bad. Mit über 500 Zuschauern bei den Finalspielen der Herren verwandelte sich Potsdams altehrwürdige Schwimmhalle in ein Tollhaus.
So fanden denn auch die teilnehmenden Damen-Teams des SV Bayer Uerdingen 08, SV Blau-Weiß Bochum, Nikar Heidelberg und ETV Hamburg sowie die der Herren Wasserfreunde Spandau 04, Waspo 98 Hannover und Esslingen nur Worte des Lobes hinsichtlich der professionellen und stimmungsvollen Ausrichtung. Selbst Potsdams Oberbürgermeister Jann Jacobs ließ es sich nicht nehmen, das Finalspiel zu sehen und seine dankenden Worte an den OSC Potsdam und seinen engagierten Förderverein zu richten.
Mit zwei eindrucksvollen Partien unterstrich auch der OSC seine Aufstiegsambitionen in die A-Gruppe der Deutschen Wasserball-Liga. Bereits im Halbfinale am Sonnabend gegen die übermächtigen Wasserfreunde Spandau 04 machten die Jungs von Trainer Alexander Tchigir ein couragiertes Spiel, scheiterten aber zu oft im Abschluss. Trotz großer Möglichkeiten war das Tor der Berliner wie vernagelt. Entweder das Gehäuse oder Spandaus Keeper Laszlo Baksa verhagelten den Potsdamern den verdienten Lohn der Angriffsbemühungen. Erst Mitte des Schlussviertels überwand Lukas Küppers die Barrieren und erzielte das 1:7. Der 18-Jährige traf wenig später auch zum 2:8 und Center Spencer Hamby zum 3:9. Das achtbare 3:10 (0:1, 0:2, 0:3, 3:4) war laut Trainer Tchigir zumindest defensiv die beste Partie der laufenden Saison und machte Mut auf mehr.
Wie aus deinem Guss spielte der OSC dann auch zunächst im „kleinen Finale“ gegen Esslingen auf. Nach Treffern von Hamby, Küppers (2) und Jack Collier setzten die frenetisch von den Rängen unterstützten Potsdamer den A-Gruppen-Vierten massiv unter Druck, die aber im zweiten Abschnitt zurückschlugen und sich nach einem regelrechten Black-Out der Gastgeber mit 4:6 zur Halbzeit absetzten. Der dritte Durchgang gehörte dann wieder den Tchigir-Mannen. Aus einer stabilen Defensive heraus erarbeitete sich das junge Team eine Reihe guter Chancen, die durch Hannes Schulz, Matteo Dufour und Christian Saggau zur 7:6-Führung genutzt wurden. Mit einem 7:7 ging es ins Schlussviertel, in dem zunächst die Gäste trafen, sich aber Potsdam durch Schulz und Ferdinand Korbel eine Minute vor Schluss zum 9:8 absetzten. Der mit insgesamt sieben Treffern beste Torschütze der Endrunde Heiko Nossek bescherte den Schwaben allerdings noch den Ausgleich und rettete seinen Klub ins Fünf-Meter-Werfen. Dort behielt Esslingen mit 14:13 (1:4, 5:0, 1:3, 2:2/5:4) die Oberhand.
Im Übrigen wurde auch das Finale – erstmals in der 43-jährigen Geschichte des Pokals – trotz zweimaliger Drei-Tore-Führung Spandaus gegen Waspo Hannover erst im Fünf-Meter-Werfen entschieden. Die Berliner setzten sich in einem dramatischen Endspiel 14:12 (3:1, 1:3, 4:2, 1:3/5:3) gegen die Niedersachsen durch.
Für den OSC heißt es nun, sich auf die entscheidenden Wochen in der DWL zu konzentrieren. Bei noch vier ausstehenden Partien der Hauptrunde gilt es, sich einen möglichst aussichtsreichen Platz in der B-Gruppe zu verschaffen. In einem „Vier-Punkte-Spiel“ am Sonnabend gastiert der OSC als aktueller Zweiter (17:3 Punkte/148:94 Tore) beim Dritten SV Krefeld 72 (17:5/146:80) und möchte mit dem Schwung der Final-Four-Erfahrung dort punkten.
Potsdam: Torhüter Marc Langer, Jack Collier (1), Artur Tchigir, Ferdinand Korbel (1), Jan Zoske, Julian Drachenberg, Hannes Schulz (3), Christian Saggau (1), Tobias Lentz (1), Matteo Dufour (2), Spencer Hamby (2), Lukas Küppers (5), Max Kössler

SPIELPLAN

DSV-Pokal Männer und Frauen 2014/2015

Endrunde in Potsdam

Sonnabend, den 7. März 2015
14:15 ETV Hamburg – SV Blau-Weiß Bochum 7:14 (2:1, 2:3, 1:3, 4:2) – Halbfinale Frauen
16:00 Waspo 98 Hannover – SSV Esslingen 12:11 (5:3, 3:5, 3:1, 1:2) – Halbfinale Männer
17:45 SV Bayer 08 Uerdingen – SV Nikar Heidelberg 19:12 (5:2, 6:2, 5:4, 3:4) – Halbfinale Frauen
19:30 OSC Potsdam – Wasserfreunde Spandau 04 3:10 (0:1, 0:2, 0:3, 3:4) – Halbfinale Männer

Sonntag, den 8. März 2015
10:00 ETV Hamburg – SV Nikar Heidelberg 12:14 (3:4, 2:3, 4:5, 3:2) – Spiel um 3. Platz Frauen
11:30 SV Blau-Weiß Bochum – SV Bayer 08 Uerdingen 7:15 (2:5, 1:3, 2:4, 2:3) – Finale Frauen
12:45 Siegerehrung Frauen
13:30 OSC Potsdam – SSV Esslingen 13:14 (4:1, 0:5, 3:1, 2:2/ 4:5) nach 5 Meterwerfen– Spiel um 3. Platz Männer
15:15 Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 12:14 (1:3, 3:1, 2:4, 3:1/3:5)– Finale Männer
16:30 Siegerehrung Männer

Ehrenpreise:
Damen
Beste Torschützin Sina van der Bosch (Nikar Heidelberg/12 Treffer)
Wertvollste Spielerin Claudia Kern (SV Bayer Uerdingen 08)
Herren
Bester Torschütze Heiko Nossek (SSV Esslingen/7 Treffer)
Wertvollster Spieler Laszlo Baksa (Wasserfreunde Spandau 04)