SVV gelingt erste Sensation im Kampf um die A-Gruppe

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SVV gelingt erste Sensation im Kampf um die A-Gruppe

Im ersten Pre-Play-Off gegen den A-Ligisten SV Cannstatt 1989 präsentierte sich das Plauener DWL-Team in Höchstform. Vor den Augen des Plauener Oberbürgermeisters Ralf Oberdorfer, schlugen die SVV-Wasserballer den Favoriten aus Stuttgart mit 11:6 (3:3; 3:1; 3:1; 2:1) Toren überraschend deutlich.

„Das war unser bisher bestes Spiel“, hebt Plauens Trainer Jörg Neubauer stolz hervor, einen solchen Ausgang des ersten Vergleiches der beiden Mannschaften hätte auch er nicht erwartet. Seine Schützlinge liegen damit in der „best-of-five“-Serie gegen die Cannstatter vorerst in Führung. Dabei sah es im gut gefüllten Plauener Stadtbad zu Beginn nach einer Machtdemonstration der A-Ligisten aus. Schon im ersten Angriff der Begegnung markierten die Gäste durch einen präzisen Abschluss die 1:0 Führung, welche sie wenig später, per Überzahl, weiter erhöhten. Auch nach dem Plauener Anschlusstreffer durch SVV-Centerspieler und Ex-Cannstatter Christian Schubert, hielt Cannstatts Kapitän Marvin Thran die Hausherren mit seinem Treffer zum 1:3 weiter auf Distanz. Allerdings zeigte sich daraufhin Plauens Defensive erneut von ihrer starken Seite und erschwerte es den Kontrahenten zunehmend, ihren Center zu bedienen oder aus der Ferne Zug auf das Tor zu finden. Im Gegenzug sorgte der schussstarke SVV-Kapitän Alexander Fritzsch noch vor der ersten Viertelpause für Gleichstand im Becken. Im Wasser, wie auch auf den Rängen, schien man die große Chance zu wittern, denn die Neubauer-Jungs bewegten sich mit ihren Gegnern auf Augenhöhe, von einem bloßen „Mitspielen“ konnte man zu keinem Zeitpunkt sprechen.

Die Fans, durch den Verein mit Klatschpappen ausgerüstet, trieben nach dem Wiederanpfiff ihren SVV weiter lautstark voran und sollten auch schon bald die erste Plauener Führung bejubeln können. Wieder einmal punktete Center Schubert, gefolgt von einer, für Cannstatts Keeper Florian Pirzer unvorhersehbaren, Passverlängerung durch Plauens gefürchteten Torjäger Peter Karteszi. Der treffsichere Ungar brachte den Ball noch zwei weitere Male im gegnerischen Gehäuse unter, seine Spielleistung belohnten die Offiziellen mit dem Titel „Spieler des Tages“. Nachdem der SVC einen Moment der Unachtsamkeit in der Plauener Verteidigung zum Anschluss zu nutzen wusste, baute Rückraumschütze Stepan Rezek die Führung der Spitzenstädter weiter aus. Währenddessen wehrte die SVV-Verteidigung den Cannstatter Angriff weiterhin konsequent ab, in brenzligen Situationen war Schlussmann Mihaly Peterfy zur Stelle. „In den ersten Spielminuten dachten wir uns schon «hoffentlich schießen sie uns nicht ab», doch dann schlug das Spiel auf einmal komplett um, Mihaly hielt fast jeden Ball, wir nutzten unsere Torchancen konsequent und das Feeling in der Halle war ein weiteres Mal einfach unbeschreiblich“, so das Zwischenfazit von SVV-Kapitän Fritzsch.

Nach diesem Muster setzte sich der Spielverlauf zugunsten der Plauener weiter fort, in der Schlussphase war sogar eine leichte konditionelle Überlegenheit der Hausherren zu beobachten. Zudem musste Cannstatts Nummer Neun, Simon Berce, aufgrund einer Meinungsverschiedenheit mit Schiedsrichter Marc Zirzow, das Wasser vorzeitig verlassen und ist damit für die kommende Partie am Samstag gesperrt. Den krönenden Abschlusstreffer zum 11:6 Heimsieg lieferte nochmals Stepan Rezek, diesmal aus zehn Metern Torentfernung.

„Es ist genau das eingetreten, was wir uns insgeheim erhofft haben“, freut sich Neubauer zusammen mit Co-Trainer Istvan Kelemen über den Überraschungssieg ihrer Mannschaft. „Ob Über- oder Unterzahl, Angriff oder Verteidigung, heute war einfach alles stimmig. Als wir uns den Vorsprung erarbeitet hatten, agierten wir weiterhin abgeklärt und verspielten unsere Chancen nicht leichtfertig. Auf allen Positionen arbeiteten wir nahezu durchweg konzentriert“, so das positive Resümee des Coachs. Der Gegner sei nun keine große Unbekannte mehr, was natürlich auch im Umkehrschluss gelte, doch wolle man auch auswärts an diese hervorragende Leistung anknüpfen, ergänzt Neubauer. Alexander Fritzsch erhofft sich ebenfalls eine Chance in Sindelfingen: „Wir hatten noch nie zuvor gegen die Cannstatter gespielt, der Respekt vor dem A-Ligisten war und ist auch immer noch sehr groß. Doch wir haben es geschafft, sie in Zugzwang zu bringen, wenn wir nur eins der beiden kommenden Spiele gewinnen würden, haben wir eine Chance für den Aufstieg.“ Dann wäre nämlich das vierte Spiel der Serie entscheidend, dieses wird am Mittwoch, den 22.04, im Plauener Stadtbad ausgetragen.

Diese schwierigen Aufgaben machen eine intensive Trainingsvorbereitung von Neubauers Mannschaft unerlässlich. Die Spieler vom SV Cannstatt verfügen in dieser Hinsicht, mit von Montag bis Freitag insgesamt acht Trainingseinheiten im Wasser, über einen leichten Vorteil gegenüber ihren Plauener Herausforderern. Diese sind durch studentische und arbeitsbedingte Verpflichtungen ins besonders an ihre Haupttrainingszeit am Freitag gebunden, um im Mannschaftsverband Taktiken zu erproben. Dabei hätte den Amateuren zuletzt die Ferienzeit fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn aufgrund der, in den Ferien besonders hoch frequentierten Schwimmhalle, war für die fast 20 Spieler nur ein Kleinfeld vorgesehen. Glücklicherweise erfolgte dann doch noch – in scheinbarem Einverständnis mit den drei öffentlichen Badegästen – eine Vergrößerung der Wasserfläche für die Plauener Erstligisten.

Mihaly Peterfy (Tor), Rick Thiele, Christian Schubert (2), Peter Karteszi (3), Alexander Fritzsch (K3), Tamas Korpasci, Jan Hänel, Stepan Rezek (2), Alexander Kaminke, Stephan Roßner, Maik Bielefeld, Christian Schneider (1)

(Michael Klein)