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Für das Spandauer Team gilt: “nothing is ever certain!”

Im Prinzip ist bereits alles klar vor dem 9. Spieltag der Champions League-Hauptrunde der Gruppe B: Die drei führenden Teams, die ins Final Six Ende Mai in Barcelona einziehen, stehen fest. Und somit stehen auch die drei Teams fest, die die unteren Plätze der Rangliste einnehmen und daher die Teilnahme am Final Six verpasst haben. Zusätzlich ist festzuhalten, dass die drei Favoriten in der 9. und vorletzten Spielrunde jeweils das Heimrecht gegen den Außenseiter haben. Daher muss Spandau 04 beim Spitzenreiter Szolnoki VSK in Ungarn antreten, Partizan Belgrad beim Dritten Jug Dubrovnik und Galatasaray Istanbul spielt gegen Primorje Rijeka an der kroatischen Adria.
Aber so ganz ohne Spannung wird das Ganze dennoch nicht ablaufen. Denn das Ranking innerhalb dieses Sextetts ist für die Favoriten von Bedeutung für die Setzung beim Finalturnier, und die drei Übrigen werden unterschiedliche finanzielle Anerkennungen bekommen – in Abhängigkeit von ihrer Platzierung. Dieser Zusammenhang definiert die Relevanz der Begegnung zwischen Szolnok und dem deutschen Rekordmeister: Die Ungarn wollen unbedingt Gruppen-Erster bleiben und ihren Drei-Punkte-Vorsprung vor Rijeka behaupten, und das Spandauer Team, das am 2. Mai noch in Dubrovnik antreten muss, wird um den vierten Rang kämpfen. Denn momentan teilen sie ihn sich noch mit Partizan Belgrad.
Allerdings käme ein (Teil-)Erfolg für die Berliner in der sportverrückten 75 000-Einwohner-Stadt, bei deren Wikipedia-Eintrag im Internet unter „berühmte Söhne/Töchter der Stadt“ von 12 genannten Personen sechs Sportler (darunter zwei Wasserballer) sind, einem Wunder gleich. Ihr Heimspiel gegen Szolnok Mitte Dezember 2014 hatten die Wasserfreunde mit 7:17 verloren. Schon im Dezember konnte das Team nicht vollständig antreten, die Berliner mussten auf die Unterstützung ihres Torjägers Moritz Oeler (Trommelfellverletzung) verzichten. Aktuell fehlen krankheitsbedingt sogar gleich vier Spieler: Stammkeeper Laszlo Baksa, Centerverteidiger Christian Schlanstedt, dessen Backup Vincent Hebisch sowie Kapitän Marko Stamm.
„Dass wir mit unserem geschwächten Team alles versuchen werden, um ein respektables Resultat zu erreichen, ist Ehrensache. Doch realistischer Weise müssen wir davon ausgehen, dass es in Szolnok vor allem um Schadensbegrenzung gehen wird“, stellt Manager und Co-Trainer Peter Röhle fest. Die Gastgeber haben in der gesamten Saison bisher nur ein Spiel verloren, mit 9:11 bei Dubrovnik. In der ungarischen Liga stehen sie nach 26 Partien und dem Ende der Hauptrunde mit 25 Siegen und einem Remis ungeschlagen auf dem ersten Platz. Damit sind sie für das Playoff-Halbfinale gesetzt. Auf seiner Website erklärt der Klub schon jetzt, es gäbe in diesem Jahr nur ein Team, das Gold verdient, und das sei Szolnok. Der letzte Satz dieses Berichts lautet allerdings: „However, in the world of water polo, nothing is ever certain.“ Genau dieses Zitat werden die Wasserfreunde Spandau 04 gern zu ihrem Motto machen. Denn wer zuletzt lacht, lacht am besten.