Spannung im Viertelfinale des Ostdeutschen Wasserballpokals
21. April 2016
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22. April 2016
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Spitzenspiel mit neuen Gesichtern

So ein Szenario hat es für die Wasserballerinnen des SV Nikar Heidelberg in bisher 18 Jahren Frauen-Bundesliga noch nie gegeben: Drei Spieltage vor dem Ende der Rundenbegegnungen in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) springt das Gründungsmitglied am Sonnabend ungeschlagen zum Spitzenspiel gegen den Serienmeister und aktuellen Tabellenführer SV Bayer 08 Uerdingen in das Becken. Das Anschwimmen zu der der mit Spannung erwarteten Partie erfolgt um 17 Uhr in der Schwimmhalle des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar.

Die Partie ist zugleich das derzeitige Gipfeltreffen des deutschen Frauenwasserballs: Beide Teams stellten zuletzt mehr als zwei Drittel der Aktiven in der Nationalmannschaft und führen unangefochten die Tabelle mit jeweils 14:0 Punkten an, wobei die Tordifferenz allerdings klar für die Gäste vom Niederrhein spricht. Verstärkt wird die Spannung im laufenden Wettbewerb durch den Umstand, dass der Hinkampf frühzeitig auf den 7. Mai verlegt worden war, so dass gleiche beide Topduelle der Liga erst in der Schlussphase der Rundenspiele zur Austragung gelangen.

Der Titelverteidiger vom Niederrhein geht optimistisch in das Rennen: „Diesmal können wir mit der kompletten Mannschaft antreten und sind hochmotiviert, unseren derzeitigen Tabellenplatz zu verteidigen“, sagt Bayer-Trainerin Pia Schledorn, dessen Team Spitzenspiele allerdings schon seit mehr als einem Jahrzehnt gewohnt ist. So wird am Neckar auch EM-Teilnehmerin Claudia Kern wieder mit von der Partie sein, die seit Jahren zu den torgefährlichsten Spielerinnen der Liga zählt, zuletzt aufgrund einer Schulterverletzung aber geschont worden war.

Der Gastgeber hat sich im bisherigen Saisonverlauf ebenfalls keine Blöße gegeben, doch auf Heidelberger Seite wird dagegen in beiden Partien noch die tschechische Auswahlspielerin Karolina Hlavata fehlen, die derzeit im Lande des Olympiasiegers USA mit Team der University of the Pacific aus Stockton in der leistungsstarken College-Liga aktiv ist. „Karolina spielt dort eine gute Saison“, hat Nikar-Trainer Dr. Kai van der Bosch die hiesigen Spielberichte mit Interesse gelesen und ist daher dann umso mehr auf die nach Pfingsten startenden Play-offs gespannt.

Die Abwesenheit der torgefährlichen Tschechin gilt als Nachteil, doch beim ersten Saisonduell beider Teams geht es aus Heidelberger Sicht nicht zuletzt um die Frage, wie weit sich die zu Saisonbeginn teilweise neuformierte Nikar-Sieben mittlerweile an den Serienmeister herankämpfen kann, nachdem im vergangenen Jahr beide Halbfinalduelle mit 8:16 und 6:14 noch recht deutlich verlorengegangen waren. Die Spielstärke der Führungsspielerinnen spricht weiterhin für die Gäste, allerdings ist van der Bosch gespannt, ob sein Team aus dem recht ausgeglichen besetzen Kader seines Teams Vorteile ziehen kann. Und pünktlich zum Spitzenspiel gastiert zudem eine stolze Zahl durch die Medien: Uerdingen ist national seit Juni 2011 und damit seit 1.777 Tagen ungeschlagen, und allein diese Marke ist für beide Teams ein Ansporn für dieses erste große Saisonduell.

Von Wolfgang Philipps