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Skibba und Allerheiligen im Ehrenportal des niedersächsischen Sports

40 Neuaufnahmen bei der Feierstunde in der Sparkasse Hannover

Von Wolfgang Philipps

Zwei international erfolgreiche Wasserballer haben jetzt Aufnahme in das Ehrenportal des niedersächsischen Sports gefunden: Diese Ehre wurde jüngst Anja Skibba sowie posthum Adolf Allerheiligen auf einer Feierstunde des hierbei federführenden Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte (NISH) in Hannover zuteil. Das seit 2010 in der Landeshauptstadt im „Haus des Sports“ ansässige Dokumentationszentrum widmet sich seit mehr als drei Jahrzehnten der Erforschung und Registrierung der Sportentwicklung in Niedersachsen und Bremen und war die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland.

Die bei Wasserfreunde 98 Hannover, RSV Hannover, SU Neukölln, Hannoverscher SV und ETV Hamburg aktive Anja Skibba gehörte in den 1980er-Jahren zu der ersten Generation deutscher Wasserballerinnen, die auch international aktiv war. Im Alter von 17 Jahren gewann die Angreiferin 1985 bei der ersten Frauen-Europameisterschaft in Oslo (Norwegen) Bronze – bis heutige die einzige Podestplatzierung einer deutschen Frauenauswahl. Es folgten bis 1995 weitere EM-und WM-Teilnahmen sowie insgesamt 97 Länderspiele in der damals noch nicht olympischen Sportart. Mit dem Team der Schwimm-Union Neukölln (jetzt Teil der SG Neukölln) gelangen zudem vier deutsche Meistertitel und ein dritter Platz im Europapokal.

Zum Kreis der nach Quellenstudien jetzt posthum geehrten Aktiven gehört der Hannoveraner Adolf Allerheiligen (1913 – 1999), der in den für den deutschen (und niedersächsischen) Wasserball sportlich äußerst erfolgreichen 1930er-Jahren insgesamt 17 Länderspiele absolviert hat und mit der deutschen Auswahl bei den Europameisterschaften 1934 in Magdeburg und 1938 in London (Großbritannien) jeweils die Silbermedaille hinter Ungarn gewinnen konnte. Mit dem Vereinsteam der Wasserfreunde 98 Hannover wurde er zwischen 1936 und 1948 zudem fünfmal deutscher Meister.

Die diesjährige Feierstunde fand im wiedereröffneten Unternehmenssitz der Sparkasse Hannover am Raschplatz statt und sah insgesamt 40 Neuaufnahmen. Aus dem Bereich des Schwimmsports fanden in dieser „Hall of Fame“ des niedersächsischen und bremischen Sports zudem der kürzlich verstorbene Werner Ditzinger (Eintracht Braunschweig), Helmut Fischer (Bremischer SV) und Stefan Georg Engelhardt (RSG Langenhangen) Eingang. Zum erneut recht großen Kreis der Geehrten gehört mit dem früheren Fußball-Nationalspieler Michal Schulz (u. a. VfB Oldenburg und Werder Bremen) sogar auch ein Vize-Europameister von 1992.

Das Ehrenportal des niedersächsischen Sports wurde bereits kurz nach der Institutsgründung in den 1980er-Jahren ins Leben gerufen und verewigt herausragende Aktive und Gestalter des Sports. Mit der Aufnahme der Geehrten des Jahres 2016 verfügt das NISH neben einem großen Bestand an Dokumenten, Büchern und Bildern nunmehr über mehr als 550, zum Teil ausführliche Personendossiers international erfolgreicher Athleten sowie Persönlichkeiten des Sports aus den vergangenen 250 Jahren und bietet damit eine einzigartige Archivquelle zum niedersächsischen Sport. Eine Broschüre mit den Lebensläufen der Geehrten ist auf Wunsch über das NISH (www.nish.de) erhältlich.