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Spandau zeigt OSC vor toller Kulisse am Brauhausberg die Grenzen auf

Im Halbfinal-Duell liegt Potsdam 0:1 hinten und will sich nun auswärts besser verkaufen

In der Halbfinal-Best-of-five-Serie zwischen den Wasserfreunden Spandau 04 und dem OSC Potsdam ist der Rekordmeister aus Berlin durch einen 19:8-Erfolg am Mittwoch-Abend im Brauhausberg-Bad 1:0 in Führung gegangen. „Dass es für eine Überraschung noch nicht reichen wird, war zu erwarten“, bewertete André Laube, sportlicher Leiter der OSC-Wasserballer, das Spiel. „Wir hatten aber gehofft, gerade die Anfangsphase etwas offener zu gestalten.“
In dieser präsentierten sich die hochfavorisierten Gäste allerdings hochmotiviert und aggressiv. Die Potsdamer stemmten sich gegen das harte Pressing der Spandauer und erarbeiteten sich im ersten Viertel zumindest fünf Zeitstrafen. Diese Überzahlmöglichkeiten blieben aber bis auf eine ungenutzt. „Wenn wir da etwas abgeklärter sind, sehen wir zu Beginn deutlich besser aus“, sagte Potsdams Wasserball-Abteilungsleiter Andreas Ehrl. „Spandau hat aber seine ganze Klasse ausgespielt. Wir waren chancenlos.“ Zwar hatten sich die 400 Zuschauer auch ein knapperes Ergebnis gewünscht, die Stimmung blieb aber bis zum Schlusspfiff ausgelassen. Jedes Tor, aber auch jede gelungene Defensivaktion der Potsdamer, wurden vom Publikum frenetisch gefeiert. Anerkennendes Klatschen gab es natürlich auch für die oft spektakulären Treffer der mit deutschen und französischen Nationalspielern sowie weiteren internationalen Top-Spielern gespickten Spandauer Mannschaft. „Es war ein absolutes Wasserballfest und Werbung für unseren tollen Sport“, schwärmte Ehrl hinterher.
Nach der schnellen Führung der Wasserfreunde glich Dennis Strelezkij zum 1:1 aus. Zwar verkürzte Schulz in Überzahl noch auf 2:4, mit zwei weiteren Treffern zogen die Gäste aber bis zum Viertelende auf 2:6 davon. Im zweiten Abschnitt gelang dem OSC nach vorn wenig. Erst beim Stand von 2:11 setzte sich Center Ferdinand Korbel erfolgreich durch. Nach dem Seitenwechsel markierte erneut Korbel die Treffer zum 4:14 und 5:15. Beim Stand von 5:17 ging es ins Schlussviertel, wo sich Potsdam noch einmal aufbäumte und zumindest diesen Durchgang nach Treffern von Erik Miers, Strelezkij und Kapitän Matteo Dufour zum Endstand von 8:19 (2:6, 1:5, 2:6, 3:2) entschied. Bester Schütze des Abends war dann aber doch ein Potsdamer. Das 20-jährige OSC-Eigengewächs Lukas Küppers, das 2015 nach Spandau wechselte, erzielte sechs Treffer und wurde auch zum „Spieler des Tages“ ernannt.
„Wir haben unsere Fehler analysiert und geben alles, es nun am Wochenende besser zu machen“, blickt Trainer Alexander Tchigir voraus. „Spandau möchte mit drei Siegen in Folge die Serie schnell beenden; wir werden wieder kämpfen.“ Am Sonnabend geht es in der Schöneberger Schwimmhalle am Sachsendamm 16 Uhr ins zweite Spiel, tags darauf steigt 14 Uhr das dritte Match der Serie. Sollte es mit einem OSC-Sieg zu einer großen Überraschung kommen, würde am Donnerstag eine weitere Begegnung im Brauhausberg-Bad stattfinden. „Diese Spiele helfen grundsätzlich, sich weiterzuentwickeln – sowohl als Mannschaft als auch in seinen individuellen Qualitäten“, sagt Tchigir. „Wir dürfen nicht wieder ins offene Messer laufen und müssen uns dem hohen Pressing besser stellen. Wenn wir die eigenen Fehler minimieren, können wir die Spiele deutlich besser gestalten.“
„Wir haben wirklich alles gegeben und werden jetzt am Wochenende auch wieder kämpfen“, so OSC-Kapitän Matteo Dufour. „Es war so toll, vor der riesigen Kulisse am Brauhausberg zu spielen. Hoffentlich kommen auch einige Fans am Wochenende nach Schöneberg, um uns zu unterstützen.“
In der zweiten Halbfinalserie der Deutschen Wasserball-Liga ging es deutlich dramatischer zu. Im Duell des Hauptrunden-Dritten ASC Duisburg gegen den Zweiten Waspo 98 Hannover siegten die Niedersachsen erst nach Fünf-Meter-Werfen 14:13 (2:2, 1:1, 4:3, 3:4/4:3) auf der Vereinsanlage des ASC. Jeweils 18.30 Uhr kommt es am Sonnabend und Sonntag zu den weiteren Partien im Hannoveraner Stadionbad.
Potsdam: Torhüter Michael Knelangen, Hatem El Ghannam, Max Kössler, Thilo Popp, Erik Miers (1), Dennis Strelezkij (2), Ferdinand Korbel (3), Christian Saggau, Gabriel Satanovsky, Matteo Dufour (1), Hannes Schulz (1), Reiko Zech, Marc Langer