Reinhart-Rücktritt überschattet Hannover-Derby

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Reinhart-Rücktritt überschattet Hannover-Derby

Waspo 98 empfangen White Sharks zum DWL-Start

Die Fans sind gespannt: Nach langer Pause kehren auch Hannovers Erstligisten vor heimischer Kulisse wieder in das Geschehen zurück, und gleich der erste Spieltag in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) bringt in der Runde der obenen Acht (Pro A) das Stadtderby zwischen Vizemeister Waspo 98 Hannover und dem Vorjahrssechsten White Sharks Hannover. Das Anschwimmen steigt im Stadionbad um 18 Uhr, und bisher sorgen neben dem großen Schulterschluss der beiden Vereine zur Leistungssportförderung die Personalien für Gesprächsstoff.

Gastgeber Waspi 98 rechnet nach der ereignisreichen Spielzeit 2016/2017 mit vielen Höhepunkten erneut mit einer für den Verein wie auch die Fans hochattraktiven Saison: Die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer verfügt erstmals über eine „Wild Card“ in der Champions League, die den direkten Einzug in ausgeweitete Hauptrunde sichert. Hinzu kommen mit den deutschen Nationalspielern Julian Real, Moritz Schenkel (beide ASC Duisburg) und Tobias Preuß (zurück von Wasserfreunde Spandau 04) neue Gesichter, die für attraktiven Wasserball stehen.

Durch den neuen Modus in der Champions League, der wie in der DWL 14 Rundenspiele vorsieht, wird allerdings auch ein großer Kader benötigt. Die Saisonvorbereitung stieg unter anderem fernab der Heimat bei einem einwöchigen Trainingslager gemeinsam mit Champions League-Finalist Jug Dubrovnik (Kroatien). „Das ist ein Ritterschlag“, freut sich Vereinspräsident über die weiter gestiegene internationale Wertschätzung des Klubs. Die Niedersachsen blasen zum Angriff: National soll Rekordmeister Spandau der Titel entrissen, doch auch international sind die Verantwortlichen gespannt, was diesmal möglich ist.

Die Fans sind gespannt auf die neuen Gesichter, doch pünktlich zum Saisonstart und dem Derby haben die White Sharks ungewollt (und auch zum eigenen Nachteil) die Schlagzeilen an sich gerissen: Jungtalent Jonas Reinhart hat unter der Woche im Alter von nur 20 Jahre seine Karriere beendet, nachdem er zwei Wochen zuvor noch das Euro Cup-Turnier im Miskolc (Ungarn) bestritten hatte. Chronische Rückschmerzen ließen ihm keine Wahl: „Es ging einfach nicht mehr“, sagte der erste Vorsitzende Dr. Jörg Deike, „Jonas hat alles versucht, aber es gab keinen Ausweg mehr für ihn.“ Ob dieses nun ein Abschied für immer sein wird, war nicht zu erfahren.

Die Nachricht schlug auch in den sozialen Medien: Der gebürtige Zwickauer zählte in dem mit Talenten aktuell nicht verwöhnten deutschen Wasserball zu den wenigen Hoffnungsträgern. Der Ausfall ist jedoch auch für die White Sharks ein dicker Schlag in das Kontor; Im Sommer musste bereits der Abgang von Vincent Hebisch zum SV Poseidon Hamburg verkraftet werden, nun verabschiedet sich nach dem Ende der Transferfirst ein weiterer Schlüsselspieler. Die Chancen auf ein gutes Resultat in dem möglicherweise recht dichten Feld hinter den enteilt scheinenden Spitzenteams von Spandau 04 und Waspo 98 schwindet.