Katastrophale Leistung führt zu klarer Niederlage – Anschluss verpasst

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Katastrophale Leistung führt zu klarer Niederlage – Anschluss verpasst

Natürlich waren die personellen Voraussetzungen alles andere als perfekt, aber das kann nicht für die deutliche 7:20 (2:5, 1:4, 1:7, 3:4)-Niederlage des SSV Esslingen beim OSC Potsdam als Entschuldigung herhalten. Damit ist der Anschluss nach oben erst einmal verpasst und der Blick muss sich vielmehr nach unten richten.

`Außer Spesen nichts gewesen´ passt auf den Auswärtsauftritt der Esslinger Wasserballer beim OSC Potsdam wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. SSVE-Trainer Bernd Berger nahm daher auch kein Blatt vor den Mund: „Das war ein ganz schlechter Auftritt von uns. Vieles, was vor dem Spiel angesprochen wurde, fand keine Berücksichtigung. Wasserball funktioniert nur als Team und jeder muss sich an die Taktik halten. Das war bei uns leider nicht der Fall.“ In der Tat musste man im neuen Potsdamer Bad `blu´ zwischen den beiden Mannschaften einen Klassenunterschied feststellen. In allen Belangen war die SSVE-Sieben, die außer auf ihren Kapitän Heiko Nossek auch auf die beiden Centerverteidiger Konstantinos Sopiadis und Julius Wörn verzichten mussten, den Gastgebern unterlegen. Wie schon in Uerdingen hatte Hannes Rothfuß das Kapitänsamt inne und rang nach der Klatsche mit Worten: „Das war eine indiskutable Leistung von Anfang bis Ende, es war leider ein Klassenunterschied zu sehen. Wir sind jetzt an einem Punkt, wo es sich entscheidet, wo es mit uns hingeht. Von daher muss jeder sich selbst hinterfragen, wie es weitergehen soll. Dann muss das besprochen werden und so schnell wie möglich geändert werden, damit nicht noch mehr so frustrierende Ergebnisse zu Stande kommen.“

Gleich in der ersten Spielsituation offenbarten sich die Abstimmungsschwierigkeiten in der SSVE-Defensive, sodass plötzlich ein Potsdamer frei vor Torhüter Florian Pirzer auftauchte und zum 1:0 traf. In den ersten fünf Minuten konnte man noch von einer Esslinger Gegenwehr sprechen, vor allem in Person von Timo van der Bosch, der aus der Centerposition den Ausgleich machte. Ein Konter- sowie ein Überzahltor brachten die Hausherren auf 3:1 nach vorne. Erneut Timo van der Bosch war für den SSVE erfolgreich, dieses Mal aus dem Rückraum. Dann sogar die Chance auf den Ausgleich in Form einer Überzahlsituation, doch stattdessen vertändelte der SSVE den Ball und Potsdam nutzte die sich ihnen bietende Konterchance zum 4:2. Immer wieder kassierten die Gäste in dieser frühen Phase unnötige Hinausstellungen und Potsdam nutzte eine weitere zum 5:2.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts wieder Überzahl für Potsdam, gleichbedeutend mit dem 6:2. Im Umschaltspiel und schwimmerisch dem SSVE überlegen, nutzten die Potsdamer ihre Konterchancen eiskalt und bauten die Führung auf 8:2 aus. Neuzugang Leo Hurley erzielte zwar in Überzahl den dritten Esslinger Treffer, doch noch vor der Halbzeitpause stellten die Gastgeber den alten Abstand wieder her.

Desaströs aus Esslinger Sicht gestaltete sich dann das dritte Viertel. Vor allem fing sich der SSVE einen Konter nach dem anderen ein und lud den OSC somit förmlich zum Toreschießen ein, was diese dankend annahmen: mit 7:1 ging dieser Abschnitt an Potsdam.

Natürlich war die Partie längst gelaufen, dennoch wurde es in den letzten acht Minuten noch einmal hektisch. Zunächst bauten die Gastgeber ihre Führung auf 18:4 aus, ehe Vincenzo Inguanta in Überzahl, Valentin Finkes mit einem Strafwurf und Hannes Rothfuß in Überzahl die Esslinger Torausbeute auf sieben Treffer steigerte. Beim Stande von 19:7 dann eine völlig unnötige und unschöne Szene, als deren Folge Esslingens Hugo Velazquez sowie Potsdams Torwart Dragan Kolesko vorzeitig zum Duschen geschickt wurden. Kurz vor dem Ende der Partie machten die Potsdamer die 20 Treffer noch voll, als sie einmal mehr aus einer Esslinger Überzahl heraus einen Konter erfolgreich abschließen konnten.

Frustrierend das Spiel, genauso frustrierend der Blick auf die Tabelle nach den ersten drei Partien, wo für die Esslinger Wasserballer nur ein Punkt auf der Habenseite zu verbuchen ist. Während man dem Auftaktunentschieden gegen Neukölln sowie der knappen Niederlage in Uerdingen durchaus auch einzelne positive Aspekte abgewinnen konnte, muss nach dem Auftritt in Potsdam erst einmal alles hinterfragt und aufgearbeitet werden, bevor zum Alltagsgeschäft zurückgekehrt werden kann. Die nächste wichtige Partie steht bereits in zwei Wochen auf dem Programm, dann trifft der SSVE zuhause auf die White Sharks Hannover. Diese zwei Wochen inklusive zweier Spiele gegen den Titelfavoriten Waspo Hannover (Pokal am Samstag um 16 Uhr, Liga am Sonntag um 10 Uhr, beides im Stadionbad in Hannover), gilt es nun ernsthaft als Vorbereitung auf die kommenden schweren Aufgaben zu nutzen.

Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:

Adrian Hausmann (Torwart), Eric Fernandez Rivas, Hannes Rothfuß (2 Tore), Valentin Finkes (1), Timo van der Bosch (2), Leo Hurley (1), Linus Orszulik, Marvin Thran, Hugo Velazquez, Novak Zugic, Robin Finkes, Vincenzo Inguanta (1), Florian Pirzer (Torwart).