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Werbung für die Sportart: „Wir sind dran“

Die Überraschungen in der Champions League gingen am zweiten Hauptrunden-Spieltag weiter, diesmal auch mit deutscher Beteiligung: DWL-Vertreter Waspo 98 Hannover holte in dem mit Spannung erwarteten Fernsehspiel ein sensationelles 9:9 (1:2, 4:2, 2:1, 2:4)-Unentschieden gegen den amtierenden Champions League-Sieger Olympiakos Piräus (Griechenland) und bleibt nach dem zweiten Unentschieden weiter ungeschlagen. Die Tore teilten sich vor 800 Zuschauern im Stadionbad Darko Brguljan (3), Alex Giorgetti, Aleksandar Radovic (je 2/1), Erik Bukowski und Julian Real.

Das erste Heimspiel des deutschen Meisters sorgte nicht nur am Beckenrand, sondern auch europaweit für Gesprächsstoff, zumal auf der großen Bühne des internationalen Wasserballs für den DWL-Vertreter in Zukunft noch etwas mehr als in den Vorjahren möglich scheint: „Wir sind dran“, konnte sich Trainer Karsten Seehafer über drei starke Viertel und die damit verbundene Punkteteilung gegen den Titelverteidiger freuen. Vor abermals vollbesetzten Rängen am Beckenrand hatten die Niedersachsen im dritten Abschnitt mehrere Minuten lang sogar mit 7:4 geführt, fielen drei Minuten vor dem Ende dann aber bis auf 8:9 zurück, ehe Hannovers italienischer Neuzugang Alex Giorgetti 37 Sekunden vor dem Spielende den umjubelten 9:9-Gleichstand erzielte.

In der wechselhaften Partie kamen die Zuschauer aber auch an den Fernsehschirmen (die Partie lief live auf SPORT 1) voll auf ihre Kosten: Die favorisierten Griechen hatten dabei den besseren Start, ohne allerdings zu dominieren. Darko Brguljan (4.) glich in Überzahl die 1:0-Führung der Gäste aus, allerdings ging der Titelverteidiger zu Beginn des zweiten Abschnitt dann mit 3:1 in Führung. Doch dann wirbelte der deutsche Meister den Favoriten durcheinander: Moritz Schenkel lief zur Hochform auf; drei Tore in Serie durch den zuletzt geschonten Erik Bukowksi, Aleksandar Radovic per Strafwurf und abermals Brguljan sorgten für eine 4:3-Führung (15.). 32 Sekunden vor dem Seitenwechsel glich Olympiakos durch Kroatiens Olympiasieger Paulo Obradovic aus, doch Brguljan holte noch im Gegenzug mit einem spektakulären Überzahltor zum 5:4 die Führung zurück.

War die Halbzeit-Führung gegen den Titelverteidiger schon eine kleine Sensation, legte die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer direkt nach dem Seitenwechsel nach: Radovic sowie Giorgetti per Strafwurf sorgten für eine 7:4-Führung (17.), die mehr als fünf Minuten bestand haben sollte. Die Griechen drängten, die Waspo98-Abwehr hielt, und auch ein schmeichelhafter Strafwurf für die Gäste landete an der Latte. Die Niedersachsen hatten ihrerseits zweimal die Chance, auf 8:4 zu erhöhen, doch es blieb bei einer 7:5-Führung vor dem letzten Anschwimmen. Dass die Griechen nicht tot waren (und vier Tore Vorsprung mehr als deren drei gewesen wären), bekam der deutsche Meister im letzten Viertel hart zu spüren: Ein Doppelschlag in der 26. Minuten sorgte für den 7:7-Ausgleich.

Julian Real erhöhte noch einmal auf 8:7 (27.), doch der Titelverteidiger war ins Rollen gekommen und ging beim 9:8 (29.) erstmals wieder in Führung. Die Niedersachsen kämpften allerdings bis zum Umfallen und wurden 37 Sekunden vor dem Ende durch Giorgettis kurios anmutenden Rückrauwurf belohnt. Es war noch nicht das Ende des dramatischen Abends: Piräus kam nach einer Auszeit zehn Sekunden vor dem Ende ebenfalls noch zu einer Überzahlchance, doch Brguljan blockte den letzten Gästewurf ins Toraus. „Vielleicht war noch mehr möglich, es ist aber ein verdienter Punkt“, freute sich Seehafer über einen vielleicht wertvollen Baustein in der weiteren Entwicklung seines Teams. Auch das Schlagwort „Werbung für die Sportart“ fiel noch mehrfach an diesem Abend.

In den weiteren Spielen des Abends ließ in der Gruppe B der kommende Waspo98-Gegner BPM Sport Management (kommt am 21. November in das Stadionbad) erneut aufhorchen: Der Hauptrundenneuling aus Italien konnte nach dem spektakulären Auftaktsieg gegen Piräus auch einen 7:5-Erfolg gegen 2017-Sieger Szolnoki VSC (Ungarn) landen. Der zweite DWL-Vertreter Wasserfreunde Spandau 04 musste im Duell der Traditionsvereine mit dem 7:9 bei Mladost Zagreb (Kroatien) dagegen bereits die zweite Niederlage hinnehmen. Der viermalige Titelgewinner Jug Dubrovnik schwamm mit 13:6-Auswärtserfolg im innerkroatischen Duell bei Jadran Split an die Tabellenspitze.

Champions League 2018/2019

Gruppe B, 2. Spieltag in Hannover

Waspo 98 Hannover (GER) – Olympiakos Piräus (GRE) 9:9 (1:2, 4:2, 2:1, 2:4)

Hannover: Moritz Schenkel – Ante Corusic, Alex Giorgetti 2/1, Julian Real 1, Darko Brguljan 3, Aleksandar Radovic 2/1, Predrag Jokic, Tobias Preuß, Luka Sekulic, Erik Bukowski 1, Marin Ban, Jorn Winkelhorst und Kevin Götz. Trainer: Karsten Seehafer

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