SSVE verliert trotz starkem Schlussspurt in Plauen

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SSVE verliert trotz starkem Schlussspurt in Plauen

9:10-Niederlage nach 2:8-Rückstand – Plauen führt 1:0 in der Serie

Esslingen – Der SSV Esslingen hat das erste Duelle der Best-of-3-Serie um Platz 5 beim SVV Plauen mit 9:10 (2:3, 0:4, 3:1, 4:2) verloren. Erst nach einem hohen Rückstand in der zweiten Halbzeit kamen die Esslinger Wasserballer auf Touren.

Nachdem der SVV Plauen bereits vor Saisonende den Rückzug aus der Deutschen Wasserball Liga verkündet hat, hätten sie sich wohl kaum einen besseren Heimspiel-Abschied aus der Eliteliga vorstellen können: ein am Ende plötzlich dramatisches Wasserballspiel endete mit einem Sieg und der Jubel der Plauener Anhänger war riesig – von der ersten bis zur letzten Minute sorgten die mehreren Hundert Zuschauer für eine überragende Stimmung. Lange Zeit sah es nach einem regelrechten Durchmarsch der Plauener aus, sie führten in der 18. Spielminute mit 8:2, doch dann starteten die Esslinger eine furiose Aufholjagd, die fast noch zum Fünfmeter-Schießen führte. Doch ein Treffer von Routinier Alexander Fritzsch 50 Sekunden vor der Schlusssirene entschied die Partie zugunsten der Gastgeber. SSVE-Trainer Janusz Gogola hatte aufgrund des Ausfalls der Stammspieler Uros Fabic (krank) und Zoran Bozic (Nationalmannschaftslehrgang) ein schweres Spiel erwartet: „Ich habe mit solch einem Spielverlauf gerechnet. Der Abstand von sechs Toren in der 1. Spielhälfte war jedoch zu groß, um wenigstens ein Unentschieden zu erzielen. Wir waren aber sehr nah dran. Wir verloren das 2. Viertel 4:0, was nicht unbedingt dem Gegner zuzufügen ist. Unsere rechte Angriffsseite mit Valentin Finkes und Kende John brachte uns ins Spiel zurück. Im dritten und vierten Viertel stand auch unsere Abwehr besser. Mein Team braucht allgemein mehr Kontinuität und Sicherheit im Spiel. Als positive Erscheinung fielen unsere jüngsten Nachwuchsspieler, vor allem Kende John und Theo Nemitz auf. Um den 5. Platz zu erreichen steht uns noch harte Arbeit bevor.“ Kapitän Heiko Nossek ordnet den Spielverlauf ähnlich ein: „Das zweite Viertel hat uns den Sieg gekostet. Aber wie sich die Mannschaft nach dem Rückstand zurückgekämpft hat, zeigt den Charakter und lässt uns positiv auf die kommenden zwei Spiele blicken. Wir werden uns mit dem kompletten Kader und zuhause den 5. Platz holen!“ Spieler des Tages wurde der bereits vom Trainer angesprochene Linkshänder Valentin Finkes: „Wenn wir sieben Tore in Folge bekommen und unsere Chancen nicht nutzen, wird es schwer, in Plauen zu gewinnen. Es waren letztendlich zu viele individuelle Fehler in der Abwehr, die uns den Sieg gekostet haben. Kompliment an die jungen Spieler, die zum Teil Verantwortung übernommen und ihre Sache gut gemacht haben. Wir müssen nun an unseren Fehlern arbeiten, dann bin ich mir sicher, dass wir Spiel 2 und 3 für uns entscheiden und den 5. Platz sichern werden!“

Eigentlich starteten die Esslinger ziemlich wach in die Partie: Miklos Barothy traf gleich im ersten Angriff aus dem Rückraum zum 0:1. Nach dem Ausgleich der Gastgeber war es Valentin Finkes, der ebenfalls aus dem Rückraum die erneute SSVE-Führung erzielte. Nach vier Minuten stand es 2:2, eine Minute später nutzte Plauen ein doppeltes Überzahlspiel zur ersten Führung der Hausherren, zugleich der erste Pausenstand.

Im zweiten Abschnitt schien beim SSVE irgendjemand den Stecker gezogen zu haben. Hinten machte man es dem Gegner einfach, war stets einen Tick zu langsam und kassierte so vier Tore in Folge. Und nach vorne war plötzlich auch völlig die Luft raus, die oft nicht zwingenden Schüsse aus der zweiten Reihe blieben reihenweise an Plauener Armen hängen. Folgerichtig wechselten die Teams beim Stande von 7:2 die Seiten.

Und auch das dritte Viertel startete, wie das zweite geendet hatte: die Halbpositionen konnten sich ungestört die Bälle zuspielen und mit ablaufender Zeit ohne großen Druck und nicht gut gestelltem Esslinger Block aufs Tor werfen – 8:2 für das Heimteam zeigte die Anzeigetafel. Ein SSVE-Lebens-zeichen sendete Miklos Barothy mit seinem zweiten Treffer, dieses Mal aus einer Kontersituation heraus. Extra-Jubel bei den Esslingern gab es dann trotz des großen Rückstandes, als der erst 15jährige Theodor Nemitz in seinem allerersten Bundesligaspiel überhaupt das 8:4 erzielte – wieder ein Konter. Mit dem 17jährigen Kende John markierte ein weiterer SSVE-Youngster mit einer sehenswerten Mann-gegen-Mann-Situation den Treffer zum 8:5, zugleich der letzte Pausenstand.

Jetzt schienen die Esslinger wieder an ihre Chance zu glauben: gleich mit dem ersten Konter-Angriff verkürzte Valentin Finkes auf zwei Tore Abstand. Und 50 Sekunden später war es erneut der Linkshänder, der von seiner rechten Seite den Ball zum 8:7-Anschlusstreffer im gegnerischen Kasten versenkte. Nach fünf SSVE-Toren war aber mal wieder der SVV Plauen mit einem Treffer an der Reihe, 9:7, doch noch waren sechs Minuten auf der Uhr. Hannes Rothfuß schaffte wenig später den erneuten Anschlusstreffer in Überzahl. In den folgenden viereinhalb Minuten ging es hin und her, ein offener Schlagabtausch und das Spiel hatte plötzlich eine kaum mehr für möglich gehaltene Dramatik. Als schließlich Alexander Fritzsch 50 Sekunden vor dem Abpfiff in Überzahl das 10:8 erzielen konnte, gab es auf den gefüllten Zuschauerrängen kein Halten mehr. Zwar kam der SSVE durch einen verwandelten Strafwurf durch Valentin Finkes auf 10:9 heran, doch war dies zugleich die letzte Aktion der Partie.

Ein unverständlicher Einbruch zwischen der 4. und der 18. Spielminute kostete dem SSVE das erste Spiel der Best-of-3-Serie um Platz 5. Damit stehen die Esslinger Wasserballer unter dem Druck, die zweite Partie für sich entscheiden zu müssen, um sich in ein entscheidendes drittes Spiel zu retten. Einen Vorteil haben die Esslinger jedoch: aufgrund der besseren Platzierung in der Hauptrunde besitzen sie bei beiden Spielen Heimrecht, gespielt wird im SSVE-Freibad auf der Neckarinsel am 11. Mai und gegebenenfalls am 18. Mai jeweils um 15.30 Uhr.

Für den SSV im Einsatz waren: Bendeguz Bognar (Torwart), Eric Fernandez Rivas, Hannes Rothfuß (1 Tor), Valentin Finkes (4), Miklos Barothy (2), Michel Denneler, Heiko Nossek, Theodor Nemitz (1), Kende John (1), Linus Orszulik, Konstantinos Sopiadis, Florian Pirzer (Torwart).