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Ohne Relegation im Oberhaus geblieben

Der SV weiden bleibt erstklassig

Die Weidener Wasserballer können sicherlich nicht über Langeweile klagen, denn die Deutsche Wasserball-Liga sorgt schon für Überraschungen, auch wenn es scheinbar geklärt war, wie es weiter gehe. Nach einer überzeugenden Abstiegsrunde, ohne Niederlage, sind die Oberpfälzer dennoch aus dem vorletzten Tabellenplatz gelandet (Letzter war der SC Neustadt/Weinstraße, nach dem Rückzug zum Beginn der Runde) und hätten eigentlich im Relegationsturnier mit den vier 2.Liga-Meistern mitspielen müssen. Ärgerlich für die SV-ler, vor allem in Anbetracht der Punkteregelung (wir berichtetet), aber lange mussten sie nicht warten und es kam doch ganz anders.

Die Ereignisse überschlugen sich in den letzten Wochen. Zuerst verkündeten die Vogtländer vom SSV Plauen, dass sie für die nächste Saison keine Bundesliga-Lizenz beantragen werden, obwohl sie sportlich die beste Saison der Vereinsgeschichte hinlegten (5. Platz). Keine Woche später, nachdem der SC Wedding sportlich den letzten Punkt den Weidener abknabberte, um den Klassenerhalt zu sichern, kam die nächste Überraschung. Der traditionsreiche Verein aus der Hauptstadt wird in der nächsten DWL-Saison auch nicht vertreten sein. Als ob der ganzen Wasserballmisere nicht genug wäre, hat auch der Ostdeutsche Meister WUM Magdeburg überraschend de Ligaleitung mitgeteilt, dass er, trotz sportlicher Qualifikation und offenkundig kommunizierter Absichten, weder das Aufstiegsturnier ausrichten, noch in einem teilnehmen werden. Daraus entsteht eine kuriose Situation. Aufgrund der Rückzüge und Verzichte bilden sich vier freie Plätze in der Deutschen Wasserball-Liga für vier Aufstiegskandidaten. Der SV Weiden, Poseidon Hamburg, SV Würzburg und Düsseldorfer SV bleiben noch im Spiel, das aber nicht gespielt werden muss, denn alle vier können nächste Saison in der Bundesliga spielen, wenn sie wollten…
Weiden und Hamburg scheinen fest entschlossen zu sein, Düsseldorf verzichtete schon letztes Jahr als Nachrücker und Würzburg zögert noch.

„Das ist nicht der Zustand, den wir uns wünschen. Sportlich haben wir bewiesen, dass wir dazu gehören, die Abstiegsrunde haben wir klar gewonnen und werden verdient auch nächste Saison in Bundesliga bleiben. Das freut uns, dennoch machen wir uns große Sorgen um den Wasserballsport im Allgemeinen. Wenn die Deutsche Wasserball-Liga künftig eine vernünftige Runde spielen und nicht mit nur wenigen Vereinen eine elitäre Liga bilden will, müssen sich die Verantwortlichen grundsätzliche Systemgedanken machen. Es wird dem Deutschen Wasserball nicht weiterhelfen, wenn Spandau gegen WaSpo Hannover eine eigene Liga spielt und die anderen, immer wenigeren, höchstens Statistenrollen übernehmen. Die Bestimmungen müssen für alle attraktiver werden, auch wenn die vorderen zwei Plätze für die nächsten Jahre vergeben sind“ äußert SV-Mannschaftsleiter Irek Luczak seine Bedenken. „Alle reden seit Jahren über Rettung des Deutschen Wasserballs, effektiv tuen sie aber nur so viel, was in ihrem aktuellen Interesse steht, da sind andere Verbände schon viel weiter. Wenn sich die Vereine nicht einigen, wird es immer schlimmer werden, um den Deutschen Wasserball, soviel ist uns sicher“ legt er nach.

Verbandsprobleme hin, Streitigkeiten und Interessenkonflikte her, Weiden bekommt auch nächstes Jahr Wasserball-Bundesliga zu sehen. Elfte Saison Bundesliga in der früheren Wasserballprovinz, die SV-ler freuen sich und bleiben ihrer Linie treu: „Wenn wir unsere Entwicklung und Jugendarbeit fortsetzten wollen, dann nur dort, in der ersten Liga.“ Die Abstürze von Neustadt, Plauen und Wedding sind ein mahnendes Beispiel, keine finanziellen Verrenkungen vorzunehmen. Obwohl die Saison nun wahrlich nicht wie am Schnürchen lief, zieht Trainer Thomas Aigner ein positives Fazit, sieht die Seinen auf dem richtigen Weg. „Zum Ende der Saison sind wir immer besser geworden. Jetzt hoffen wir, dass es so weitergeht. Unserer Philosophie bleiben wir auf jeden Fall treu.“

Die Verantwortlichen wollen, nach eigenen Auskünften, weiterhin auf eigene Jugend setzten und keine finanziellen Risiken eingehen: „Wir können uns keine großen Sprünge leisten und wollen sie auch nicht. Die Mannschaft macht Spaß, wie sie ist, das wollen wir beibehalten“ erklärt Irek Luczak abschließend.