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Italien zum vierten Mal Weltmeister

Einer der jeweils knapp erfolgreichen Deutschland-Bezwinger wurde am Ende etwas überraschend der 18. Weltmeister im Männer-Wasserball: Der EM-Vierte Italien sicherte sich durch einen glatten 10:5-Finalsieg über Vize-Europameister Spanien zum vierten Mal seit 1978 den Titel. Kroatien gewann an einem eher trägen Finaltag in einer Neuauflage des 2017er-Endspieles durch ein 10:7 gegen Ungarn die Bronzemedaille und kletterte zum achten Mal in Folge auf das Siegerpodest einer Weltmeisterschaft.

Hatte Italien in der Vorrunde gegen die deutsche Mannschaft nur mühsam mit 8:7 die Oberhand behalten, folgten in der K.o.-Phase drei weitere Siege, die in dem ungewohnt glatten Finalerfolg gegen Spanien kulminierten. Vor etwa 3.000 Zuschauern in der auch am Finaltag nicht ausverkauften Wasserball-Arena bestach die Settebello von Beginn an durch das gefährlichere Offensivspiel und eine konsequentere Chancenverwertung. Spanien hatte aus Expertensicht trotz einer Vorrundenniederlage gegen Ungarn den bis dahin stärkeren Eindruck hinterlassen und im Halbfinale Topfavorit Kroatien mit 6:5 ausgeschaltet.

Italiens Trainer Alessandro Campagna hatte bereits beim Titelgewinn 2011 in Schanghai (Italien) am Beckenrand gestanden und war zusammen mit seinem Co-Trainer Amadeo Pomilio beim 1994er-Sieg in Rom (Italien) als Spieler dabeigewesen. Beim dortigen Finalerfolg im Olympiaschwimmstadion hatte Italien ebenfalls Spanien mit dem identischen Resultat von 10:5 geschlagen. Die Iberer gewannen die nachfolgenden Veranstaltungen 1998 in Perth (Australien) und 2001 in Fukuoka (Japan) und standen in Gwangju erstmals seit 2009 wieder im Endspiel.

Deutschland schwamm bei seiner ersten WM-Teilnahme seit 2013 wie erhofft unter den ersten Acht und überzeugte neben der Platzierung mit ebenso dramatischen wie hochwertigen Spielen. Die 2013 noch zweitplatzierte Auswahl Montenegros musste Platz zehn das schlechteste Resultat ihrer WM-Historie hinnehmen. Europameister und Olympiasieger Serbien hatte nach der feststehenden Olympiaqualifikation freiwillig auf sieben seiner 2016er-Olympiasieger verzichtet, kam aber dennoch auf Platz fünf des Endklassements. Im Gegensatz zum heimischen Frauenteam konnte Gastgeber Südkorea bei seiner ersten WM-Teilnahme zumindest das Spiel um Platz 15 gegen Neuseeland gewinnen.

Ein Jahr vor den Olympischen Spielen sorgten die neuen FINA-Regeln wie erhofft für gradlinigen Offensiv-Wasserball, ohne dass die Zahl der offensichtlichen oder gefühlten Fehlentscheidungen anwuchs. Offensichtlich wurde in Südkorea allerdings auch, dass die Sportart nicht nur neuer Regeln, sondern auch besseren Marketings bedarf: Trotz der guten Lage neben der Hauptwettkampfstätte war keines der 96 Spiele in der ebenso spektakulären wie musterhaften Wasserball-Arena mit ihren gut 5.000 Plätzen ausverkauft. Den höchsten Wert bracht mit etwa 4.000 Gästen das Bronzeduell zwischen Kroatien und Ungarn – waren dort die heimischen Volunteers vor den abendlichen Schwimmentscheidungen vor Ort?

18. Schwimm-Weltmeisterschaften 2019 in Gwangju (Südkorea)

Endstand Männer-Wasserball

1. Italien
2. Spanien
3. Kroatien
4. Ungarn
5. Serbien
6. Australien
7. Griechenland
8. Deutschland
9. USA
10. Montenegro
11. Japan
12. Südafrika
13. Brasilien
14. Kasachstan
15. Südkorea
16. Neuseeland

Ehrenpreise

Bester Spieler: Francesco Di Fulvio (ITA)
Bester Torhüter: Daniel Lopez (ESP)
Torschützenkönig: Aleksandar Ivovic (MNE) 21 Treffer

Allstarteam Medien-Vertreter

Daniel Lopez (ESP) — Torhüter
Roger Tahull (ESP)— Center
Francesco Di Fulvio (ITA)
Aleksandar Ivovic (MNE)
Maro Jokovic (CRO)
Dusan Mandic (SRB)
Gergö Zalanki (HUN)

Bild: ZDF Mediathek