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ROTTERDAM: OLYMPIAQUALIFIKATION ALS „MINI-EM“?

Germany Budapest 24/01/2020 Duna Arena Georgia (white caps) Vs. Germany (blue caps) Men XXXIV LEN European Water Polo Championships 2020 Photo ©Giorgio Scala / Deepbluemedia / Insidefoto

Vom 22. bis 29. März wird beim Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam im weltweiten Vergleich um die letzten drei Tokio-Startplätze gekämpft werden, doch der deutschen Mannschaft droht in der niederländischen Hafenstadt ein Spielprogramm komplett ohne Kontrahenten aus Übersee: Nach weiteren Absagen qualifizierter Teams aus Amerika und Asien könnte das Zwölf-Nationen-Turnier mit seinen acht Spielen binnen acht Tagen für die Spitzenteams aus Sicht der DSV-Auswahl sogar zu einer „Mini-EM“ mit zahlreichen Toppartien mutieren.

Seine Rotterdam-Teilnahme zurückgezogen hat zunächst der Amerika-Vierte Argentinien, der noch am vergangenen Dienstag in die „deutsche“ Vorrundengruppe B gelost worden war. Bereits feststehender Nachrücker für die Südamerikaner und damit wohl ein Vorrundenkontrahent der DSV-Auswahl ist der EM-Elfte Rumänien, wie von FINA-Seite bestätigt wurde. Das Team vom Balkan war von DSV-Seite in anderer Konstellation zwar erwartet worden, ist jedoch alles andere als ein Wunschgegner: Zwar konnte Rumänien in Budapest diesmal überraschend glatt mit 15:10 geschlagen werden, ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten jedoch durchweg ein sehr unangenehmer Gegner gewesen.

Aufgrund der sich ausbreitenden Corona-Epidemie ist wie erwartet die Asien-Qualifikation abgesagt worden, die bis zum morgigen Sonntag in Nur-Sultan (Kasachstan) hatte stattfinden sollen. Inzwischen ist zugleich entschieden worden, dass bei den Männern Kasachstan als Sieger der Asien-Spiele 2018 in Djakarta (Indonesien) den direkten Tokio-Startplatz erhalten wird. Damit wären China und der Iran als nachfolgend platzierte Teams die beiden etatmäßigen Asien-Vertreter bei dem Umweg über Rotterdam gewesen, doch auch aus diesen beiden Ländern liegen der FINA mittlerweile Absagen vor.

Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) hatte fest mit einer Teilnahme Chinas gerechnet, dessen Team sich unter dem montenegrinischen Spitzentrainer Petar Porobic in den vergangenen Wochen akribisch in Europa auf die Asien-Qualifikation vorbereitet hatte und bereits 2018 bei dem Vier-Nationen-Turnier in Duisburg am Start gewesen war. Allerdings wären die sportlichen Chancen der Chinesen auf einen Tokio-Startplatz ohne die Asien-Qualifikation gleich null gewesen, und das Team ist nach Medienberichten inzwischen in die Heimat zurückgekehrt.

Wie die FINA auf Anfrage bestätigte, sind in Ermangelung anderer Teams aus Übersee jetzt die Türkei und Frankreich als 12. und 13. (!) der Europameisterschaften die nächsten Kandidaten auf der Nachrückerliste. Sollten beide Teams zusagen, würde Frankreich wohl in die deutsche Gruppe rutschen und diese dann endgültig zu einem Himmelfahrtskommando machen – in diesem Szenario warten auf die DSV-Auswahl mit den Niederlanden, Frankreich, Russland, Rumänien und Kroatien dann an fünf Tagen fünf hochkarätige Vorrundenkontrahenten, und diese allesamt aus Europa.

Kurios: Selbst wenn die DSV-Auswahl in der Vorrundengruppe B nur Vierter würde, würde beim Kampf um die drei Olympiatickets von Rotterdam der weitere Turnierverlauf kaum schwerer werden: „Griechenland und Montenegro müssen wir eh‘ schlagen“, sagt Hagen Stamm mit Blick auf die Favoriten der Parallelgruppe. Eines der beiden Topteams würde in jedem Fall warten, allerdings müssen die Deutschen unter diesen stark erschwerten Bedingungen erst einmal Vierter ihrer Sechsergruppe werden, um das Viertelfinale als erste Zwischenstation zu erreichen. Die FINA hofft auf eine Klärung der Sachlage im Verlauf der kommenden Woche.

Olympiaqualifikationsturnier 2020 in Rotterdam (Niederlande)

Auslosung Vorrundengruppen (aktualisiert)

Gruppe A
Georgien
Türkei (?)
Kanada
Brasilien
Montenegro
Griechenland

Gruppe B
Kroatien
Niederlande
Frankreich (?)
Russland
Deutschland
Rumänien (?)

Wettkampfstätte: Zwemcentrum, Annie M. G. Schmidtplein 8, 3083 NZ Rotterdam, Niederlande
Internet: www.oktwaterpolo2020.nl

Foto: Deepbluemedia