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Historisch! Waspo 98 besiegt Olympiakos

Erstmals in der Vereinsgeschichte ist es den Wasserballern von Waspo 98 Hannover gelungen ein Spiel beim „Final-8“ der Champions League zu gewinnen. In der Runde um die Plätze fünf bis acht setzte sich die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer im Halbfinale gegen das internationale Schwergewicht Olympiakos Piräus mit 10:8 durch und tritt morgen gegen den Sieger der Begegnung Jug Dubrovnik – CN Marseille um den fünften Platz an. Beginn des Platzierungsspiels wird um 15:30 Uhr sein.

Der deutsche Meister ging ohne den am Ohr verletzten Center Ante Corusic in die Partie. Für ihn rückte Matija Brguljan neben Jorn Winkelhorst in die Centerposition. Jan Rotermund kam für Corusic zu seinem ersten Turniereinsatz.
In Überzahl gelang Linkshänder Fynn Schütze der Führungstreffer für die Hannoveraner. Minutenlang hielt danach die Defensive um Marko Macan und Julian Real die Null, weil auch Moritz Schenkel im Gehäuse sensationelle Paraden am Fließband produzierte. Nach rund sechs Minuten kassierte Petar Muslim einen Ausschluss, so dass Waspo 98 fortan eine starke Alternative fehlte. Auch die anderen beiden Tore, die bis zum Ende des ersten Spielabschnitts fielen, gelangen den angreifenden Teams in Überzahl. Der US-Amerikaner Maxwell Irving traf zunächst für den griechischen Abonnementmeister ehe Aleksandar Radovic mit einem Aufsetzer die 2:1-Führung gelang.

Im zweiten Viertel wuchs Waspo 98 förmlich über sich hinaus. Dies galt buchstäblich für Darko Brguljan, der wie eine Fontäne aus dem Wasser schoss und zwei Pässe der Griechen abfing. Nach einem präzisen Anspiel von Fynn Schütze gelang Darko Brguljan trotz enormer Bedrängnis ein „Tipp-Inn“ zum 3:1. Olympiakos antwortete mit einem Strafwurf durch Konstantinos Genidounias für den Anschluss. Doch der wie entfesselt werfende Aleksandar Radovic zündete erneut eine Rakete aus seiner Lieblingsposition und stellte auf 4:2. Nach einem wunderbar vorgetragenen Konter traf Jan Rotermund aus zentraler Position heraus mit aller Entschlossenheit sogar zum 5:2. Wieder war es Moritz Schenkel, der zweimal parierte, ehe Marios Kapotsis das 3:5 für den Champions-League-Gewinner des Jahres 2018 besorgte. Kapitän Radovic sandte mit seinem dritten von insgesamt sechs Treffern zum 6:3-Halbzeitstand ein.

Doch es sollte noch besser kommen. Kanonier Aleksandar Radovic verwandelte einen Strafwurf zu Beginn des dritten Abschnitts zum 7:3. Jan Rotermund verursachte im Gegenangriff ebenfalls einen Fünfmeter und musste mit seinem dritten persönlichen Fehler ausscheiden, wodurch Waspo 98 nur noch neun Feldspieler bis zum Ende der Begegnung blieben. Nationalspieler Genidounias verwandelte zum 4:7. Mit einem fulminanten Wurf aus acht Metern Distanz überraschte Fynn Schütze anschließend die Defensive der Griechen und nagelte den Ball zum 8:4 ins kurze Eck. Der unnachahmliche Radovic erhöhte mit einer seiner Kanonen aus halbrechter Position sogar zum 9:4. Spätestens jetzt dürften sich einige Zuschauer am Live-Stream gefragt haben, ob sie nicht doch einem süßen Traum aufgesessen waren. Doch Olympiakos Piräus meldete sich zurück. Stylianos Argyropoulos und Konstantinos Genidounias brachten den Finalisten der letzten Ausgabe in Hannover 2019 auf 6:9 vor dem letzten Viertel heran.

Waspo 98 verlegte sich nun zunehmend auf die Defensive und das durchaus mit Erfolg. Ein gewisser Kräfteverschleiß war jedoch erkennbar, doch der Weltklasseschlussmann Moritz Schenkel war erneut auf dem Posten und rettete mehrfach glanzvoll. Mehr als einen Treffer ließen die beherzt abwehrenden Hannoveraner in dieser Phase nicht zu und dann war es wieder Aleksandar Radovic der aus halbrechter Position präzise ins kurze Eck zum 10:7 erfolgreich war. Noch einmal war Schenkel in höchster Not zur Stelle, so dass Olympiakos durch Konstantinos Mourikis nur noch zum 10:8-Endstand kam.

Mit diesem großartigen Erfolg gegen einen etwas konsternierten Gegner, dem die 9:22-Schlappe tags zuvor gegen Atletic Barceloneta noch schwer im Magen lag, realisierte Waspo 98 schon jetzt den größten Erfolg einer deutschen Vereinsmannschaft seit Jahren auf internationaler Ebene und veredelte damit eine aus hannoverscher Sicht großartige Saison. FG