U17-EM: DEUTSCHLAND VORZEITIG IN DER MEDAILLENRUNDE
23. August 2021
Nachtrag vom ASCD – Neuzugang Nr.1
24. August 2021
U17-EM: DEUTSCHLAND VORZEITIG IN DER MEDAILLENRUNDE
23. August 2021
Nachtrag vom ASCD – Neuzugang Nr.1
24. August 2021
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ABGEKOCHT …

Deutschlands Nachwuchswasserballerinnen wurden am dritten Spieltag der U17-Europameisterschaften in Sibenik (Kroatien) unsanft gestoppt: Der DSV-Nachwuchs der Jahrgänge 2004 und jünger unterlag gegen die physisch starke Vertretung Russlands gleich mit 2:16 (0:1, 0:3, 1:8, 1:4) und musste damit nach zwei Siegen in den vorherigen Spielen die erste Niederlage bei diesen Titelkämpfen hinnehmen. Damit verpasste die deutsche Auswahl den Gruppensieg und den damit verbundenen direkten Einzug in das Viertelfinale, doch ist dieser der Einzug in die Medaillenrunde als eines der drei besten Teams der Gruppe C dennoch nicht mehr zu nehmen.

Die Niederlage gegen den Medaillenaspiranten kam nicht überraschend, allerdings galt die Partie als eine Nagelprobe über die Spielstärke der DSV-Auswahl im Vergleich mit einem der Top-sechs-Teams. Hier wurde der deutsche Nachwuchs allerdings regelrecht „abgekocht“: Die körperlich überlegene russische Auswahl griff über die gesamte Spielzeit zu einer Pressdeckung, die in dieser Intensität im internationalen Wasserball nur noch selten zur Anwendung kommt. Selbst auf eine Doppeldeckung wurde nur vereinzelt und dann allenfalls situationsbedingt zurückgegriffen. Die Russinnen konnten damit mehrfach Ballverluste bereits im Spielaufbau erzwingen, und selbst bei den verbliebenen Chancen wollte der DSV-Auswahl angesichts des permanenten Drucks auf die Werferinnen kaum etwas gelingen.

Heinbichner Turm in der Schlacht

Die deutsche Mannschaft bestach ihrerseits mehr als zwei Viertel lang mit einer gut organisierten Abwehrarbeit, einzig im zweiten Abschnitt sorgten drei Gegentreffer binnen 60 Sekunden für einen kurzzeitigen Einbruch. Dieses änderte sich erst nach dem Seitenwechsel, als die DSV-Auswahl mit nachlassender Kraft wiederholt die Übersicht verlor und Russland zudem mit verwandelten Abprallern zu mehreren leichten Treffern kam. Als fortwährendes Manko erwies sich allerdings die Chancenverwertung, wobei selbst acht von neun Überzahlsituationen ungenutzt blieben. So trafen lediglich Selin Karakus zum 1:10 (23.) und in der Schlusssekunde Ioanna Petiki mit der einzigen verwandelten Überzahl der Partie. Ein Sonderlob verdiente sich Torhüterin Darja Heinbichner, die über die gesamte Spielzeit wie ein Fels in der Brandung wirkte und eine Vielzahl russischer Chancen zunichte machte.

Sportpolitik blieb in der Partie außen vor: Anders als zuletzt bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan) kann die russische Mannschaft in Sibenik wie auch bei den weiteren LEN-Wettbewerben in gewohnter Form unter dem Staatsnamen sowie mit der Nationalflagge und -hymne ins Wasser steigen. In der japanischen Hauptstadt hatten die Sportler des Landes noch unter dem Kürzel ROC (Russian Olympic Committee) als Nationales Olympisches Komitee Russlands nebst dessen Flagge antreten müssen. Nationalhymne war ersatzweise das berühmte Klavierkonzert Nr. 1 von Peter Tschaikowsky gewesen, ehe in der kroatischen Küstenstadt zu Spielbeginn jetzt wieder die Hymne der Russischen Föderation erklingt.

Deutschlands Nachwuchswasserballerinnen liegen nach drei von fünf Vorrundenspieltagen trotz der Niederlage weiter auf Kurs und treffen im morgigen letzten Gruppenspiel von 19:30 Uhr an auf Gastgeber Kroatien. Beide Teams spielen im Direktvergleich den zweiten Platz aus, wobei die DSV-Auswahl aufgrund der bis dato etwas ungünstigeren Tordifferenz für diesen wohl gewinnen muss. An den am Mittwoch anstehenden fünften und letzten Vorrundenspieltag wartet auf die Schulz-Sieben in der Fünferrunde dann der spielplantechnisch notwendige Ruhetag. Diese und sämtliche weiteren EM-Partien sind unter http://www.len.eu/?p=18343 im Livestream des Ausrichters verfügbar.

U17-Europameisterschaften weiblich 2021 in Sibenik (Kroatien)

Vorrunde Gruppe C, 3. Spieltag

Deutschland – Russland 2:16 (0:1, 0:3, 1:8, 1:4)

Deutschland: Darja Heinbichner – Marijke Kijlstra, Sophie Gromann, Sinia Plotz, Selin Karakus 1, Ioanna Petriki 1, Georgia Sopiadou, Una Lou Dörries, Nele Neubert, Elena Ludwig, Anne Rieck, Jamie-Julique Haas und Antonia Podsiadly. Trainer: Sven Schulz

Persönliche Fehler: 3/9

Resultate 3. Spieltag (Vorrunde, 3. Spieltag)

Montag, den 23. August 2021
09:00 (C) Rumänien – Malta 8:11 (1:0, 0:3, 3:4, 4:4)
10:30 (C) Deutschland – Russland 2:16 (0:1, 0:3, 1:8, 1:4)
12:00 (A) Großbritannien – Tschechische Republik 10:11 (4:1, 2:2, 3:3, 1:5)
18:00 (A) Israel – Spanien 8:10 (0:2, 3:5, 2:2, 3:1)
19:30 (B) Türkei – Ukraine 4:10 (1:1, 0:3, 1:2, 2:4)
21:00 (B) Frankreich – Niederlande 5:9 (1:2, 1:3, 2:2, 1:2)
Gruppe D spielfrei

Kommende Spiele

4. Spieltag (Vorrunde, 4. Spieltag)

Dienstag, den 24. August 2021
09:00 (D) Bulgarien – Ungarn
10:30 (D) Italien – Slowakei
12:00 (B) Niederlande – Türkei
13:30 (B) Griechenland – Frankreich
16:30 (C) Russland – Rumänien
18:00 (A) Spanien – Großbritannien
19:30 (C) Kroatien – Deutschland
21:00 (A) Serbien – Israel

Spielstätte: Bazen Crnica, Prilaz tvornici 39, 22000 Šibenik, Kroatien

Livestream: http://www.len.eu/?p=18343