SSVE-Wasserballer starten mit Heimspiel in die Saison

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SSVE-Wasserballer starten mit Heimspiel in die Saison

Gute Mischung soll sich weiterentwickeln – SG Neukölln Berlin zu Gast im Inselbad

Esslingen – Am kommenden Samstag um 18 Uhr starten die Bundesliga-Wasserballer des SSV Esslingen mit einem Heimspiel im Untertürkheimer Inselbad gegen die SG Neukölln Berlin in die neue Saison. Die neunte Saison in Folge in der A-Gruppe wird eine besondere Saison unter besonderen Voraussetzungen und dem Ziel, die junge Mannschaft weiterzuentwickeln.

Seit August hat Cheftrainer Heiko Nossek seine Mannschaft schon zusammen, eine lange Vorbereitung also, die mit ein paar lockeren und spielerischen Trainingseinheiten begann, schnell aber in den typischen Vorbereitungsmodus wechselte: forderndes Athletiktraining und längere Schwimmeinheiten, auch wenn das „Kachelnzählen“ von früher mittlerweile überholt und effektiveren Trainingsmethoden gewichen ist. Schnell kamen aber auch technische und taktische Aspekte hinzu, eine geballte Ladung an Trainingsspielen gab es im Trainingslager in Italien Anfang/Mitte Oktober. Danach wechselte das Team vom Freibad in die Traglufthalle des Untertürkheimer Inselbades. Und hier liegt auch schon die Besonderheit Nummer 1: die Traglufthalle wurde im Spätsommer nach über 30 Jahren letztmals aufgebaut, nächstes Jahr ist das neue Sportbad Stuttgart fertig. Und die Besonderheit Nummer 2 ist wenig überraschend die Corona-Pandemie, die zwar nach den derzeitigen Planungen eine „normale Saison“ zulassen sollte, dennoch weiterhin Einschränkungen und Zusatzaufgaben wie Testungen bedeutet. Heiko Nossek hat natürlich in erster Linie das Sportliche im Blick: „Im Großen und Ganzen haben wir eine super Mischung aus Jung und Alt, die es nun gilt weiterzuentwickeln und für die kommenden Jahre einige Schritte nach oben zu machen. Das geht aber nur mit der richtigen Einstellung zu Training und Spiel und dem richtigen Verständnis von „Mannschaft“ und Verantwortung ihr gegenüber und gegenüber sich selbst.“ Beim Trainerteam bleibt fast alles beim alten, so wird Hannes Rothfuß weiterhin als Co-Trainer fungieren, Robert Bleich ist im individualtechnischen Bereich sowie der Videoanalyse tätig, Ernesto Priol Bicet kümmert sich um die Torhüter und vom Kooperationspartner Vitaktiv sind weiterhin Martin Kober und Florian Müller-Siegle als Physiotherapeuten und Athletiktrainer am Start. Neu im Bereich Athletiktraining wird sich Linkshänder Valentin Finkes engagieren, da dies auch sehr gut zu seiner beruflichen Ausbildung/Studium passt. Michel Denneler bekleidet gemeinsam mit Heiko Nossek das Traineramt der U18-Bundesligamannschaft und aufgrund der vielen Überschneidungen und der gemeinsamen Trainingsabende gehört auch der junge Nachwuchstrainer selbstverständlich zum Trainerteam.

Aber auch was das Mannschaftsgefüge angeht, gibt es keine allzu großen Verschiebungen. Schmerzlich sicherlich der Abgang von Nationalspieler Zoran Bozic zu Rekordmeister Spandau 04, der in der vergangenen Saison einer der Eckpfeiler des Teams war. Ansonsten blieb die junge Mannschaft bis auf Deni Cerniar zusammen und wurde durch zwei erfahrene Kräfte verstärkt, sodass der Entwicklungsweg weiter gegangen werden kann. Mit Peter Karteszi (30 Jahre) vom SV Ludwigsburg und Nenad Stojcic (28) von VK Proleter (Serbien) wechselten zwei international erfahrene Erstligaspieler zum SSVE. Der Ungar Karteszi wird als Linkshänder von der rechten Seite aus viel Torgefahr ausstrahlen, Serbe Stojcic bekleidet die so wichtige Centerposition. Hier wird er den in der vergangenen Saison stark spielenden Konstantinos Sopiadis entlasten können, womit wir bei den SSVE-Stammkräften wären: für das Tor steht weiterhin Routinier und Mannschaftsältester Florian Pirzer zur Verfügung, der bei der diesjährigen SSVE-Mitgliederehrung aufgrund seiner hervorragenden Leistungen zum „Sportler des Jahres“ gekürt wurde. Er möchte seinen „Job“ gerne mehr und mehr an U20-Nationaltorwart Boris Tepic abgeben. Als Mannschaftskapitän bleibt Marvin Thran an Bord. Athletiktrainer Valentin Finkes bleibt natürlich weiterhin als Spieler auf der rechten Seite erhalten und auch die Routiniers Uros Fabic und Miklos Barothy gehören zu den erfahrenen Kräften. Dazu gesellen sich die zahlreichen Nachwuchskräfte aus der eigenen Jugend, alle zwischen 16 und 20 Jahre alt, viele davon konnten in den vergangenen Monaten mit den Jugendnationalmannschaften bei Europa- oder Weltmeisterschaften internationale Erfahrungen sammeln. Und nicht wenige davon wollen den arrivierten Kräften ihren Stammplatz schon in dieser Spielzeit streitig machen, so beispielsweise Marko Zemun, der nach langer Verletzungspause wieder angreifen wird. Ein gesunder Konkurrenzkampf ist also im Gange.

Die Bundesliga-Saison 2021/2022 soll vom Modus her genauso ablaufen, wie die „Vor-Corona-Saison“, also in zwei Gruppen, einer stärkeren A-Gruppe und einer schwächeren B-Gruppe. Nach einer Vor- und Rückrunde gibt es zwischen den vier letzten A-Gruppenteams und den vier besten B-Gruppenteams eine Relegation um die Teilnahme an den PlayOffs um die Deutsche Meisterschaft. Die Verlierer der Relegation spielen mit den anderen B-Gruppenteams um den Ligaverbleib. Und hier kommt Besonderheit Nummer 3 ins Spiel: der Auf- und Abstieg für die nächste Saison ist noch offen. Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass viele Vereine und die Abteilung Wettkampfsport Wasserball im Deutschen Schwimm Verband mit dem derzeitigen, schwer zu durchschauendem System unzufrieden sind. Daher soll es eine Neuausrichtung für die Saison 2022/2023 geben und der Auf- und Abstieg bis zum 31. Januar 2022 geregelt werden, was auch so in den Durchführungsbestimmungen festgehalten ist. Unabhängig davon werden auch in dieser Spielzeit Waspo 98 Hannover und die Wasserfreunde Spandau 04 den Meister unter sich ausmachen. OSC Potsdam und ASC Duisburg gelten als erste Anwärter auf den dritten Platz, wenn da nicht eines der Teams aus Ludwigsburg, Hannover (White Sharks), Neukölln oder Esslingen in den Kampf eingreifen sollte.

Zum Auftakt trifft der SSV Esslingen auf die SG Neukölln. Gegen die Berliner gab es in der vergangenen Saison in der Platzierungsrunde einen 10:8-Sieg, sowie im heimischen SSVE-Freibad eine enttäuschende 12:13-Niederlage, wodurch die Neuköllner letztlich den sechsten und die Esslinger nur den achten Platz belegten. Auch die Duelle in früheren Jahren waren oft spannend. Ein enges Spiel erwartet nun auch SSVE-Trainer Hannes Rothfuß, der das Coaching aufgrund der roten Karte von Heiko Nossek im Pokalspiel gegen den ASC Duisburg Mitte September die nächsten drei Spiele alleine übernehmen muss: „Es ist das erste Spiel der neuen Saison, beide Mannschaften wissen noch nicht, wo sie stehen. Die vergangenen Spiele gegen Neukölln waren allesamt eng und umkämpft, weshalb ich auch für Samstag eine enges und bis zum Schluss spannendes Spiel erwarte. Es ist ein Heimspiel vor Zuschauern, das sollte schon Motivation genug sein, das Becken als Sieger zu verlassen. Wir wollen unser Heimspiel gewinnen!“

Die Partie im Untertürkheimer Inselbad wird um 18 Uhr angepfiffen. Zuschauer sind erlaubt, allerdings aufgrund der aktuell geltenden „Warnstufe“ nur mit „3G“, wobei „getestet“ in diesem Falle einen PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) vorschreibt. Außerdem herrscht Maskenpflicht.

Die Mannschaft des SSV Esslingen für die Bundesliga-Saison 2021/2022:

Hintere Reihe von links nach rechts: Heiko Nossek (Cheftrainer), Michel Denneler (Trainer), Hannes Rothfuß (Trainer), Oskar Rutqvist (28 Jahre, Neuzugang von Vattenpoolarna Höganäs-Ängelholm, Schweden), Nikias Roth (17, SSVE-Eigengewächs), Alexandros Vlantoussis (16, beim SSVE seit 2020, Torwart), Marko Zemun (18, SSVE-Eigengewächs), Aleksa Boskovic (17, beim SSVE seit 2019), Ernesto Priol Bicet (Torwarttrainer)

Vordere Reihe von links nach rechts: Peter Karteszi (30, Neuzugang vom SV Ludwigsburg), Valentin Finkes (26, SSVE-Eigengewächs, Spieler und Athletiktrainer), Uros Fabic (27, beim SSVE seit 2018), Periklis Reizis (17, SSVE-Eigengewächs), Florian Pirzer (40, beim SSVE seit 2016, Torwart), Miklos Barothy (29, beim SSVE seit 2018), Emmanouil Petikis (17, SSVE-Eigengewächs), Konstantinos Sopiadis (23, SSVE-Eigengewächs), Simon Rehm (20, SSVE-Eigengewächs), Marvin Thran (29, beim SSVE seit 2019), Robin Rehm (17, SSVE-Eigengewächs), Nikola Plackovic (17, SSVE-Eigengewächs)

Es fehlen: Boris Tepic (19, SSVE-Eigengewächs, Torwart), Kende John (20, SSVE-Eigengewächs), Nenad Stojcic (28, Rückkehrer nach 11 Jahren, zuletzt VK Proleter, Serbien), Sascha Wolf (16, beim SSVE seit 2020), Martin Kober (Physiotherapeut und Athletiktrainer), Dr. Ralf Schauer (Mannschaftsarzt), Robert Bleich (Trainer), Florian Müller-Siegle (Physiotherapeut und Athletiktrainer) und Teammanager Axel Hänchen

Mannschaftsfoto vor schöner Kulisse: die SSVE-Bundesligamannschaft im Trainingslager in Italien (Foto: Axel Hänchen / Bearbeitung: Benjamin Lau, BeLa Sportfoto)