Das Männerturnier der 35. Wasserball-Europameisterschaften in Split (Kroatien/27. August bis 10. September) wird einen gänzlich neuen Namen im Kreis der weltbesten Nationen präsentieren: Bei dem spannenden Qualifikationsturnier der Gruppe D in Netanya siegte Gastgeber Israel in der entscheidenden letzten Turnierpartie mit 9:7 gegen den fünfmaligen EM-Teilnehmer Türkei und qualifizierte sich in der 97-jährigen Geschichte der Titelkämpfe erstmals für eine Europameisterschaft.

Bisher hatte es seit der 2016 erfolgten Ausweitung der Männerkonkurrenz von zwölf auf 16 Teams dreimal in Folge ein identisches Teilnehmerfeld gegeben, doch Israel nutzte vor heimischer Kulisse mit zwei Siegen gegen die Ukraine (7:6) und am Finaltag gegen die Türkei die Gunst der Stunde. Der Erfolg markierte zugleich eine sportliche Verschiebung im internationalen Wasserball: War 2018 noch die Türkei mit beiden Teams auf der EM-Endrunde vertreten gewesen, dürfte nun Israel diesen Rang eingenommen haben. So haben die Frauen des Landes seit 2018 bereits zwei EM-Teilnahme in Folge erreichen können.

Bei den beiden Frauenturnieren konnte sich im dritten Anlauf zudem erstmals Rumänien einen EM-Startplatz sichern. Dem Team vom Balkan reichte bei der Fünferrunde ein zweiter Platz hinter der deutschen Mannschaft, wobei der Gastgeber am Freitagabend die entscheidende Partie gegen den EM-Achten Slowakei mit 9:8 gewinnen konnte. Das dritte Qualifikationsturnier wird erst am ersten März-Wochenende in Gzira (Malta) zur Austragung kommen, allerdings gelten dort die Teams aus Frankreich und Israel gegen Portugal und den Ausrichter als die klaren Favoriten.

Deutschlands Männer und Frauen hatten sich wie berichtet ungeschlagen für die diesjährigen EM-Turniere qualifizieren können, die in Split erneut in der kombinierten Veranstaltung zur Austragung kommen. Die DSV-Frauen sind nach der verpassten Qualifikation zum viertem Mal seit 2016 in Folge dabei. Deutschlands Männer seit dem EM-Boykott von 1962 (die Titelkämpfe fanden ein Jahr nach dem Mauerbau in Leipzig statt) bei allen Veranstaltungen vertreten gewesen und hatten 1981 in Split (damals noch Jugoslawien) und 1989 in Bonn sogar zweimal den Titel geholt.

Wasserball-Europameisterschaften 2022 in Split (Kroatien)

Qualifizierte Mannschaften

Männer
Ungarn
Spanien
Montenegro
Kroatien
Serbien
Italien
Griechenland
Russland
Frankreich
Georgien
Rumänien
Niederlande
Deutschland
Slowakei
Malta
Israel

Frauen
Spanien
Russland‘
Ungarn
Niederlande
Italien
Kroatien
Griechenland
Deutschland
Serbien
Rumänien
1. Platz Qualifikationsturnier C (Frankreich/Israel/Portugal/Malta)
2. Platz Qualifikationsturnier C (Frankreich/Israel/Portugal/Malta)