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DEUTSCHLAND VERLIERT WM-AUFTAKT TROTZ AUFHOLJAGD

Bei den seit Freitag laufenden Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest (Ungarn) sind die deutschen Wasserballer am Dienstagabend mit einer schmerzhaften Niederlage in das WM-Turnier gestartet: Die Mannschaft von Trainer Petar Porobic unterlag bei den Spielen der Vorrundengruppe B in Debrecen mit 11:12 (2:5, 2:3, 2:3, 5:1) gegen den Olympiazehnten Japan und hat damit kaum mehr realistische Chancen auf Platz drei und das Weiterkommen.

Die bei den Titelkämpfen 2019 noch achtplatzierte Vertretung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) tritt in Ungarn bei nur geringer Vorbereitung mit einer stark neuformierten Mannschaft an: In dem 13er-Aufgebot stehen nach Rücktritten und Verletzungen gleich neun Spieler, die noch nie bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft dabei gewesen sind. Japans Auswahl befindet sich dagegen aktuell auf halber Strecke zwischen den Olympischen Spielen in Tokio und der auf 2023 verlegten Heim-WM in Fukuoka.
AUFHOLJAGD KOMMT ZU SPÄT

Zum Verhängnis wurde der deutschen Mannschaft ein schwacher Start: Die Porobic-Sieben kämpfte bereits im ersten Viertel mit einem 1:5-Rückstand, darunter ein vergebener Strafwurf, und agierte vor dem gegnerischen Tor gegen die aggressive Deckung des Olympiazehnten lange Zeit insgesamt zu harmlos. Im dritten Abschnitt lag die DSV-Auswahl zwischenzeitlich sogar mit 4:11 im Rückstand, so dass Porobic heute auch seine zweite der beiden Auszeiten verbrennen musste, um einen Negativlauf seines Teams zu stoppen.

Die Deutschen gaben vor einer Reihe mitgereister Fans jedoch nie auf, und in der Schlussminute gelang Denis Strelezkij, einer der vier verbliebenen Akteure mit WM-Erfahrung, 23 Sekunden vor der Sirene noch der 11:12-Anschlusstreffer. Die Aufholjagd kam jedoch zu spät und blieb damit am Ende unbelohnt. Erfolgreichster Werfer beim ersten Auftritt in dem modernen Debrecen Swimming Complex war Fynn Schütze mit drei Treffern, auch der zweite Linkshänder Niclas Kai Schipper konnte sich zweimal in die Torschützenliste eintragen.

Aus deutscher Sicht war es die Niederlage im zwölften offiziellen Duell beider Teams seit der Premiere bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles (USA). Beim WM-Turnier 2019 hatte es zuvor beim dortigen 9:9-Unentschieden in der Vorrunde, ebenfalls am Auftakttag, zudem die bisher einzige Punkteteilung bei bis dahin zehn deutschen Siegen gegeben, doch gelang hier der DSV-Auswahl später aber noch der Einzug in das Viertelfinale.
KAUM NOCH CHANCEN AUF DAS WEITERKOMMEN

Für den Einzug in die Play-offs würde in dem Viererfeld der Gruppe B bereits ein dritter Platz reichen, doch selbst dieser gilt nach der Auftaktniederlage als utopisch. Zwar stehen noch zwei weitere Vorrundenpartien auf dem Programm, doch trifft die DSV-Auswahl hier mit dem zweimaligen Weltmeister Kroatien (Donnerstag, 18 Uhr) und dem Olympiazweiten Griechenland (Sonnabend, 19:30 Uhr) auf zwei Teams aus dem Kreis der Medaillenkandidaten.

Doch nicht einmal die beiden kommenden Rivalen spielten an diesem Abend für die deutsche Mannschaft: So trennten sich die Gruppenfavoriten im heutigen Direktvergleich mit einem 8:8-Unentschieden, so dass diese im Falle eines Sieges gegen Japan ihrerseits bereits so gut wie enteilt werden.

Weltmeisterschaft 2022 in Budapest (Ungarn)

Gruppe B in Debrecen, 1. Spieltag

Deutschland – Japan 11:12 (2:5, 2:3, 2:3, 5:1)

Deutschland: Moritz Schenkel – Zoran Bozic 1, Ferdinand Korbel 1, Jan Rotermund, Fynn Schütze 3, Maurice Jüngling, 1 Denis Strelezkij 1, Lukas Küppers 1, Philipp Dolf, Phillip Kubisch, Niclas Kai Schipper 2, Mark Gansen 1 und Kevin Götz. Trainer: Petar Porobic

Resultate Tag 1

Dienstag, den 21. Juni 2022
18:00 Deutschland – Japan 11:12 (2:5, 2:3, 2:3, 5:1) – Gruppe B
18:00 Südafrika – Italien 4:22 (2:4, 0:7, 1:8, 1:3) – Gruppe C
18:00 Australien – Kasachstan 19:4 (1:0, 3:0, 3:2, 3:2)– Gruppe D
19:30 Brasilien – Georgien 10:14 (2:2, 3:3, 3:6, 2:3) – Gruppe A
19:30 Griechenland – Kroatien 8:8 (4:1, 1:4, 2:1, 1:2) – Gruppe B
19:30 Kanada – Spanien 2:19 (0:2, 2:7, 0:6, 0:4) – Gruppe C
19:30 USA – Serbien 13:17 (5:5, 2:3, 3:3, 3:6) – Gruppe D
21:00 Montenegro – Ungarn 8:12 (3:3, 1:3, 2:3, 2:3) – Gruppe B

Von Wolfgang Philipps