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MACHER VOR ORT: BERND GREWE VERSTORBEN

In vielen Sportarten wird eine Professionalisierung der Strukturen angemahnt, doch was wäre der der deutsche Wasserball ohne seine engagierten, zumeist ehrenamtlichen Macher in den Vereinen vor Ort? Mit Bernd Grewe vom SV Stadtoldendorf ist jetzt eine jener Persönlichkeiten verschieden, die der ältesten olympischen Mannschaftssportart nicht nur in seinem Verein, sondern in dem ländlich geprägten Südwesten Niedersachsens ein Gesicht gegeben hat und nur schwerlich zu ersetzen sein wird. Mit 79 Jahren verstarb der Stadtoldendorfer am Donnerstagabend für viele überraschend an den Folgen eines in der Vorwoche erlittenen Herzinfarktes.

Beruflich lange Jahre mit einer kleinen Firma für Lichttechnik selbstständig, war Bernd Grewe dem Schwimmsport sein ganzes Leben über verbunden und stand dem kleinen Verein aus dem strukturschwachen Landkreis Holzminden in zahlreichen Positionen zuverlässig zu Verfügung. In leitender Funktion hatte er bis zuletzt als Vorsitzender und Wasserballwart des SV Stadtoldendorf amtiert. „Bernd ist aus meiner Sicht nicht von diesem Verein zu trennen“, schrieb Hannovers Bezirkswasserballwartin Dorothea Pielke in einem Nachruf über den Stadtoldendorfer, der 2010 auch die silberne Ehrennadel des Landesschwimmverbandes Niedersachsen erhalten hatte.

Individuell feierte er eine Reihe von Titelgewinnen bei den Masters-Schwimmern bis hin zu den deutschen Meisterschaften, doch die große Leidenschaft galt dem Wasserballspiel: Die dortigen Erfolge des SV Stadtoldendorf mit Bernd Grewe als Trainer wie auch Macher am Beckenrand muten umso erstaunlicher an, nachdem Anfang der 1980er-Jahre vor Ort das von einer Weberei betriebene Marie-Kübler-Hallenbad geschlossen worden war. So kämpfte die Männermannschaft in den 1990er-Jahren trotz einer fehlenden Winterspielstätte lange in der niedersächsischen Verbandsliga um Punkte, doch noch höher war immer wieder der Nachwuchs des Vereins vertreten.

Geschah dieses anfangs noch mit den beiden Söhnen Alexander und Oliver an zentraler Stelle, die später dann höherklassig bei den Traditionsvereinen Wasserfreunde 98 Hannover und Eintracht Braunschweig aktiv waren, ließen auch nachfolgende Generationen aufhorchen: 1997 war die C-Jugend (heute U14) des SV Stadtoldendorf nicht nur Gewinner des Niedersachsentitels, sondern holte auch die Bronzemedaille bei der deutschen Meisterschaft in Werne. Noch 2005 war ein B-Jugend-Team des Klubs für die norddeutsche Meisterschaft in Hamburg qualifiziert gewesen. Zwölf Spieler schaffen in jener Zeit den Sprung in die niedersächsischen Auswahlteams, die schon damals zu den Besten im Deutschen Schwimm-Verband zählten.

Um das sportliche Geschehen war es in der jüngsten Vergangenheit wie bei vielen anderen Vereinen ruhiger geworden, doch war der Klub zuletzt trotz der Corona-Wirren immer noch mit einer Männermannschaft in der Punktspielrunde des Bezirksschwimmverbands Hannover aktiv gewesen: Bernd Grewe hatte hier stets als Betreuer am Beckenrand gestanden oder am Protokolltisch gesessen und wird nicht nur im heimischen Verein vermisst werden.