DSV fordert höhere Wassertemperaturen in den Bädern für die Schwimmausbildung

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DSV fordert höhere Wassertemperaturen in den Bädern für die Schwimmausbildung

Der Schwimmsport in Deutschland leidet unter der Energiekrise. Vielerorts haben Schwimmbäder ihr Angebot eingeschränkt oder die Wassertemperaturen abgesenkt. Davon betroffen sind neben tausenden Breitensportler*innen insbesondere Kinder und Jugendliche im Rahmen der Schwimmausbildung.

Schwimmen ist jedoch überlebenswichtig. Der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) fordert deshalb angesichts der jüngsten Äußerungen des Präsidenten der Bundesnetzagentur Klaus Müller die Kommunen und Schwimmbadbetreiber auf, auf Einsparungen in den Schwimmbädern zu verzichten und die Wassertemperaturen zumindest in den Nichtschwimmerbecken wieder anzuheben. Nur so kann eine angemessene Schwimmausbildung sichergestellt werden.

Klaus Müller hatte in dieser Woche auf dem Handelsblatt Energie-Gipfel in Berlin erklärt, er fürchte derzeit keine Gasmangellage und sei für diesen Winter optimistisch. Tatsächlich beträgt der Füllstand der bundesweiten Gasspeicher laut Bundesnetzagentur aktuell rund 90 Prozent. Das Ziel der Bundesregierung, dass am 01. Februar 2023 die Speicher immer noch zu 40 Prozent gefüllt sind, lässt sich laut Müller eigentlich nicht mehr verfehlen. Aus Sicht des DSV gibt es damit ausreichend Spielraum, um die Temperaturen in den Schwimmbädern wieder nach oben anzupassen und so Kindern zu ermöglichen, Schwimmen zu lernen.

„In den Sommermonaten machen die Freibäder und Badeseen auf, dann ist Urlaubszeit, viele Familien reisen ans Wasser. Wer bis dahin nicht schwimmen gelernt hat, ist im Sommer einer deutlich höheren Gefahr des Ertrinkens ausgesetzt, wenn er oder sie an Gewässern oder im Freibad unterwegs ist. Schwimmen zu können ist überlebenswichtig“, warnt Uwe Hermann, Vorsitzender der Deutschen Schwimmjugend. Diese vertritt alle Menschen bis 27 Jahre in allen dem DSV angeschlossenen Vereinen und setzt sich unter anderem für die Förderung des Schwimmsports von Kindern und Jugendlichen ein. Im vergangenen Jahr 2022 wurden in Deutschland allein bis Ende August schon fast so viele tödliche Badeunfälle (289) registriert wie im gesamten Jahr zuvor (299), berichtet die DLRG.

Zwei Jahre lang hat die Schwimmausbildung während der Pandemie weitgehend brachgelegen, und bereits vor Beginn der Pandemie konnten nur rund 40 Prozent der Grundschüler*innen sicher schwimmen. Nun fordert der DSV, dass die Temperaturen mindestens in den Nichtschwimmerbecken schnell angepasst werden, damit bis zum Sommer noch möglichst viele Kinder und Jugendliche die Möglichkeit bekommen, schwimmen zu lernen. „Der Schwimmsport in Deutschland hat selbstverständlich die gesamtgesellschaftlichen Belastungen der vergangenen Jahre mitgetragen und auch während der Corona-Zeit versucht, mit guten Konzepten weiter Schwimmkurse anzubieten“, sagt Uwe Hermann.

„Die Energiekrise sorgt jetzt erneut für Einschränkungen. Durch die verringerten Wassertemperaturen ist es nochmal schwieriger, Kinder für einen Schwimmkurs zu gewinnen. Das kalte Wasser sorgt dafür, dass sie sich im Wasser nicht frei bewegen können und schneller auskühlen, was die Freude am Erlernen grundlegender Schwimmtechniken erschwert. Wir sind froh, dass das Thema Bäderschließungen vom Tisch ist, und wir akzeptieren auch, dass die Temperatur in den Schwimmbecken bis zu einem gewissem Grad heruntergeregelt wird, um auf diese Weise Energie zu sparen. Aber gerade in der Schwimmausbildung sind wir darauf angewiesen, dass das Wasser etwas wärmer ist, zumindest diese Becken müssen jetzt wieder normal genutzt werden können.“ Ideal seien Temperaturen von 29 bis 30 Grad. Aktuell liegen diese in vielen Bädern jedoch eher zwischen 26 und 28 Grad.

Herausgeber:
Deutscher Schwimm-Verband e.V.